20.00 Uhr Buchhandlung Himmelheber, Theaterstraße 16
19.00 Uhr Zwinger 3
Erzählt wird die Geschichte von Anne Frank mit Originaltexten aus dem Tagebuch in einer einfühlsamen und spannenden Fassung mit der Schauspielerin Sigrid Meßner.
09.00 Uhr Alte Uni
12.15 Uhr Historisches Seminar Grabengasse 3-5, Hörsaal
20.00 Uhr Victor Hugo-Bibliothek, Seminarstr. 3
Leïla Marouane, mit bürgerlichem Namen Mechentel, kam 1960 als ältestes von zehn Kindern eines ins Exil verbannten Anführers der algerischen Befreiungsarmee und seiner Frau, einer jugendlichen Maquisardin, auf Djerba zur Welt. Sie studierte in Algier Medizin und Literaturwissenschaft, war Redaktionsassistentin und Journalistin bei Horizons und El-Watan. Seit 1990 lebt und arbeitet sie in Paris: Repräsentantin einer jungen, eigenwilligen Autorinnengeneration.
In bisher drei Romanen - ein vierter steht kurz vor dem Abschluss - nimmt sie die aktuelle Lebenswelt algerischer Frauen, die durch traumatisierende Erfahrungen geprägt ist, unter die tragikomische Lupe. Mit satirischem Biss und viel Sinn für Ab- und Hintergründiges zeichnet sie das groteske Porträt einer Gesellschaft nach, die an ihrer Doppelmoral erstickt. Marouanes besonderer Kunstgriff: Ihre Geschichten werden aus der "verrückten" Perspektive von Frauen erzählt, die das Erlebte um den Verstand gebracht hat.
16.15 Uhr Heuscheuer
16.15 Uhr Deutschlandradio Berlin (MP3-Strom)
Im Januar und Februar 1964 erregte eine Artieklserie in der Wochenzeitung "Christ und Welt" großes Aufsehen: Der Altphilologe Georg Picht unterzog das westdeutsche Bildungssystem einer fundamentalen Kritik und prophezeite eine "deutsche Bildungskatastrophe". Picht war damals Gutachter im Deutschen Ausschuss für das Erzeihungs- und Bildungswesen. Er forderte eine Abkehr von traditionellen Erziehungsvorstellungen in den deutschen Bildungsinstitutionen und verlangte, dass das Bildungssystem auf die technischen und wirtscahftlichen Herausforderungen der modernen Welt reagiere. Pichts Artikelserie gab wesentliche Anstöße für die Bildungsreformdebatte der 60er Jahre. Als Alarmruf hatte sie eine ähnliche Gunktion wie in der jüngsten Vergangenheit die PISA-Studie.
20.00 Uhr Cafe Gegendruck, Fischergasse 2
Wir sind im Jahr 1980. Aus K-Gruppen werden Grüne, der konservative Backlash gewinnt an Fahrt, der Aufstand ist vorbei. Und plötzlich wird ausgerechnet die Bankenstadt Zürich in der behäbigen Schweiz von Krawallen erschüttert: Junge Menschen liefern sich vorm Opernhaus mit der Polizei Schlachten, empört, weil die Stadt Dutzende Millionen von Franken in "Hochkultur" pumpt, aber noch nicht mal einen Altbau für ein selbstverwaltetes Zentrum hat, in dem Kultur und Politik von unten kommen könnte.
Der Zürcher Videoladen war bei den später Opernhauskrawalle genannten Ausschreitungen dabei und produzierte wenig später den Klassiker des Hausbesetzerfilms: "Züri brännt". Der Film experimentierte mit dem damals noch recht neuen Medium und brachte das Kunststück fertig, die Wut und die Kraft der Menschen auf Magnetband zu bringen. "Krüppel, Schwule, Säufer, Junkies, Spaghettifresser, Vagabunden, Knackies, Frauen und alle Traumtänzer werden zusammenströmen zur Verbrennung der Väter," heißt es an einer Stelle im Film, ganz als hätten die FilmemacherInnen von damals die neuen Polizeiverordnungen und Stadtentwicklungspläne schon vorausgeahnt.
Am 4.9.1980 wurde das Autonome Jugendzentrum in Zürich geräumt. Züri brännt resumierte: "Ein langer, arschkalter Winter steht vor der Tür."
20.05 Uhr Deutschlandfunk (UKW 106.5, MP3-Strom)
Erzählt wird von einer Reise in die russische Strafkolonie Sachalin, die Tschechow 1890 unternahm.
16.05 Uhr SWR2 (UKW 88.8)
Regie: Hartmut Kirste
Produktion: SWF 1992
Alfred Andersch war noch kaum als Erzähler hervorgetreten, als der Hessische Rundfunk 1950 sein erstes Hörspiel ausstrahlte, das nur im Manuskript erhalten ist. - Ein Zeitstück, das die Frage nach der Moral von Widerstand und Mitläufertum in der vergangenen Diktatur mit einer selbsterlebten Geschichte aus dem Jahre 1938 beantwortet. Der Autor war damals Werbeleiter der Agfa-Tochterfirma Leonar in Hamburg, deren technischer Direktor Fritz Albert während eines Tenniskampfes durch Herzschlag starb; "Am Vormittag hatte man ihm gesagt, dass er als Halbjude aus dem Werk, das er geschaffen, ausscheiden müsse", bezeugte Andersch später in seinem Lebenswerk "Die Kirschen der Freiheit". Andersch rekonstruiert den Konflikt, der diesem Ende vorausging - mit anderen Schauplätzen, anderen Beteiligten und in deutlicher Zuspitzung der Positionen.
19.00 Uhr Fischergasse 2 (ehemalige aESG)
23.05 Uhr SWR 1 Baden-Württemberg (UKW 97.8)
Hörspielbearbeitung in sechs Teilen: Otto Bielen
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
Produktion: WDR 1962
Mr. Wormold - Geheimagent wider Willen - versteht es, sich in schwierigen Situationen geschickt aus der Affaire zu ziehen. Allmählich wird er sogar von der Gegenseite als gefährlicher Agent gefürchtet. Doch Wormolds zweifelhafter Ruhm beginnt sich gegen ihn zu wenden. Er wird nach Jamaica gerufen, wo ihm absolutes Vertrauen von Seiten des Britischen Geheimdienstes zugesichert wird. Ein Agent, der von der Gegenseite gefürchtet wird, könne schließlich kein Hochstapler sein. Schenkt er den Warnungen aus verschiedenen Richtungen Glauben, befindet sich Wormold in großer Gefahr. Die Gegenspieler arrangieren einen Lunch, bei dem Wormold als ältestes Mitglied des Verbandes Europäischer Geschäftsleute geehrt werden soll.
15.00 Uhr Senatssaal, Alte Uni
19.15 Uhr Heuscheuer, Große Mantelgasse 2
20.00 Uhr Cafe Gegendruck, Fischergasse 2
15.15 Uhr Alte Uni, Senatssaal
18.15 Uhr Neue Uni, HS 8
19.00 Uhr Zwinger 3
Erzählt wird die Geschichte von Anne Frank mit Originaltexten aus dem Tagebuch in einer einfühlsamen und spannenden Fassung mit der Schauspielerin Sigrid Meßner.
19.30 Uhr Karlstor-Kino
Deutschlandpremiere, Regie: Victor Maria und Mario Viveros, Mexiko 2003, Doku, 120 min., OmU.
Mexiko, 1. Januar 1994: Das Freihandelsabkommen NAFTA tritt in Kraft, Mexiko wird damit zum Billiglohnland für die US-amerikanischen Konzerne. Zeitgleich besetzt die EZLN (Ejército Zapatista de Liberación Nacional - Zapatistische Armee der nationalen Befreiung) Städte im Süden Mexikos. Sie ist der bewaffnete Teil der indigenen zapatistischen Bewegung in der Region Chiapas, die für die Rechte der indigenen Bevölkerung und gegen die neoliberale Ausbeutung kämpft. Im August 2003 wird dort eine Autonomieregierung ausgerufen.
Der Film ist eine Chronik der vergangenen zehn Jahre: eine Region zwischen paramilitärischen Übergriffen und der breiten zivilgesellschaftlichen Mobilisierung durch die Zapatisten. Exklusive Interviews mit Subcomandante Marcos und anderen Mitgliedern der Regierung zeigen die schwierigen Bedingungen, unter denen sich die Autonomiegebiete gegen die Armee behaupten müssen.
22.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Kim Bartly und Donnacha Ó Briain, Irland 2002, Doku, 74 min., OmeU.
Venezuela 2002 - Präsident Chavez regiert seit vier Jahren und verspricht mehr Demokratie, mehr Bildung, eine Landreform und die Umverteilung der Gewinne des viertgrößten Ölexporteurs der Welt zugunsten der armen Bevölkerung. Aber er hat starke Gegner in der Wirtschaftselite und so kommt es am 11. April 2002 zum Putsch. Chavez wird verschleppt, der Kampf um die Macht entbrennt. Durch einen Zufall ist das Filmteam genau zu diesem Zeitpunkt im belagerten Präsidentenpalast und dokumentiert die dramatischen Ereignisse der folgenden Stunden und Tage. Der vielfach ausgezeichnete Film stellt mit seiner "Heldenerzählung" auch die Frage nach der Objektivität der Kamera: Welche Wirklichkeit bildet sie ab?
18.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Susanne Dzeik, Kirsten Wagenschein (ak kraak), Deutschland 2003, Doku, 80 min., OmU.
Einfühlsam, kraftvoll und aus nächster Nähe dokumentieren die beiden Berliner Filmemacherinnen die dramatischen Momente der argentinischen Rebellion Anfang 2002. Für zwei Monate tauchen sie mit ihren Kameras ein in den Strudel aus Massenprotesten, Fabrikbesetzungen und brutaler Polizeigewalt. Herausgekommen ist eine packende Polit-Collage, die mehr ist als eine Momentaufnahme. Während viele europäische Medien vor allem über die verängstigte Mittelklasse und ihre Kochtopf-Aktionen in Argentinien berichteten, sehen die beiden Regisseurinnen genauer hin: Sie zeigen Menschen bei ihrem täglichen Kampf um Respekt, Würde und das Überleben. Die Arbeitslosenbewegung der Piqueteros hat eindringliche Zeichen gesetzt - Brandzeichen. Die Musik zum Film stammt von Martin Iannaccone. Der in Buenos Aires geborene und in Berlin lebende Musiker und Komponist kommentiert die Bilder mit leidenschaftlichem Elektro-Tango.
19.00 Uhr Neue Uni, HS tba
20.00 Uhr Deutschlandfunk (UKW 106.5, MP3-Strom)
Hegel, der keine Wissenschaft mag, und Cuvier, der Idealismus Marke Hegel für Geschwätz hält, teilen im November 1831 von der Cholera gezeichnet ein Krankenzimmer. Was mag da wohl passieren?
20.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Cornelia Siebeck, Eva Völpel u.Michael Zimmer (ak kraak), Deutschland 2003, Doku, 30 min., OmU.
Im März 2001 trat der Plan-Puebla-Panamá (PPP) in Kraft, ein Entwicklungsprogramm für Mittelamerika. Der Plan möchte die mehrheitlich von Indígenas bewohnten Regionen Südmexikos für den Weltmarkt fit machen. Drei Projekte zeigen beispielhaft wie zugunsten transnationaler Unternehmen die Interessen der Bevölkerung auf der Strecke bleiben - aber auch, dass sich inzwischen massiver Widerstand gegen den PPP regt.
Im Anschluss: Mate, Ton und Produktion. Zanon - eine Fabrik unter Arbeiterkontrolle
Regie: Susanne Dzeik, Kirsten Wagenschein (ak kraak), Argentinien/Deutschland 2003, Doku, 50 min., OmU.
Der neueste Film der beiden Berliner Filmemacherinnen zeigt beeindruckende Bilder aus einer besetzten Keramikfabrik in der argentinischen Provinz Neuquén. Seit zwei Jahren gilt sie als Symbol der neuen sozialen Bewegungen in Argentinien: Die Fabrik Ceramico Zanon ist im Rahmen der Wirtschaftskrise in Argentinien von Arbeitern besetzt worden und verwaltet sich als Basiskollektiv seitdem selbst. Bisherige Versuche, sie zu räumen, sind gescheitert. Landesweit haben Arbeiter über 160 leerstehende Betriebe und Fabriken übernommen, nachdem sich die alten Besitzer aus dem Staub gemacht hatten. Vom alltäglichen Kampf, Hoffnungen und politischen Konsequenzen berichten die beiden Regisseurinnen zwischen Matetee und der Produktion von Keramikfliesen.
Unis im Ländle
14.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Harun Farocki, Deutschland 2001, Doku, 72 min., OmU.
Das Auge im Fadenkreuz: eine Maschine analysiert die Wahrnehmung des menschlichen Organs in einer Shopping Mall. In Harun Farockis Film wird das Bild zur Metapher für den Trend, aus natürlichen menschlichen Verhaltensweisen Kapital zu schlagen. Subtilster Mittel bedienen sich die „Schöpfer der Einkaufswelten", um das große Ziel zu erreichen: mehr verkaufen. Eine ganze Armada von Wissenschaftlern, Beratern und Architekten macht sich Gedanken, wie die Shopping-Mall angelegt wird, wo die Bildbände im Laden stehen oder wie das Toastbrot gestapelt wird - eine manchmal lächerlich-komische, manchmal orwellesk anmutende Angelegenheit.
16.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie Laurent Cantet, mit Jalil Lespert, Jean-Claude Vallot, Chantal Barre, Véronique de Pandelaère, Frankreich 1999, Spielfilm, 103 min., OmU.
Eine Fabrik und eine Familie in irgendeiner französischen Kleinstadt. Der Vater steht schon seit Jahrzehnten als einfacher Arbeiter an der Stanzmaschine, der Sohn tritt in der Fabrik gerade seine Stelle als Trainee im Personalbereich an. Er trägt den obligatorischen Anzug, sein Vater den Blaumann. Die äußeren Zeichen machen die Unterschiede zwischen den Generationen deutlich, doch hier wird keine sentimentale oder klischeebesetzte Geschichte erzählt. Vielmehr wird die Rückkehr des Sohnes in die Heimatstadt für ihn zu einer existenziellen Erfahrung zwischen hinterhältiger Unternehmensleitung, kämpferischer Gewerkschaft und familiären Konflikten. Mitreißend erzählt der Film von der Sehnsucht, das richtige Leben im falschen zu finden. Der preisgekrönte Film verzichtet mit Ausnahme von Hauptdarsteller Jalil Lespert auf Schauspielprofis und lässt dafür arbeitslose Arbeiter auftreten. Diese authentische Stimmung macht den Film noch stärker."Ein subtiler und fesselnder Beitrag über die dunklen Seiten der Globalisierung," urteilte der film-dienst.
18.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Jean Druon, Frankreich 1999, Doku, 60 min., OmU.
Nach der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren war der Liberalismus diskreditiert. Erst mit den so genannten „Chicago boys" um Milton Friedman begann 40 Jahre später seine Wiedergeburt - der Neoliberalismus, der zunächst in Margaret Thatcher seine prominenteste politische Förderin in Europa fand. In keinem der europäischen Staaten kam es je zu einer öffentlichen Debatte über den Liberalismus als solchen. Somit wurden eventuelle Alternativen von vornherein ausgeschlossen. Auch anerkannt hervorragend funktionierende öffentliche Dienste wurden geopfert und müssen sich nun auf einem "freien" Markt gewinnorientierten Konkurrenten stellen.
Am Beispiel der Privatisierung der einst öffentlichen Telekommunikation zeichnet der Dokumentarfilmer Jean Druon den rasanten Siegeszug der Ideologie, ihre kompromisslose Übernahme durch die Politik und ihre Auswirkungen nach.
Im Anschluss:
Eine Welt zu erfinden
Regie: Florian Schneider, Deutschland 2002, Doku, 40 min., OmU.
Wo steht die weltweite globalisierungskritische Bewegung? Wo sind die Alternativen zum neoliberalen System der Ausbeutung? Was ist zu tun? Der Film stellt diese Fragen bekannten KritikerInnen der derzeitigen Zustände wie Saskia Sassen, Antonio Negri oder Michael Hardt. Die Antworten mögen oftmals visionär klingen, aber es ist im Film zu spüren und zu sehen: Überall auf der Welt vernetzt sich der Widerstand und der Traum von einer gerechteren Welt muss keine Utopie bleiben.
20.00 Uhr Cafe Gegendruck, Fischergasse 2
20.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Pascal Vasselin, Frankreich 1999, Doku, 85 min., OmU.
Pascal Vasselin begleitete 1999 den damaligen IWF-Chef Michel Camdessus zu seinen Verhandlungen mit den Regierungen der Länder, die sich um Kredite des Währungsfonds bemühen. Ein spannender Einblick in die Mechanismen dieser Institution: faktisch erreicht der IWF eine Kontrolle der Innenpolitik der „geförderten" Staaten, die ihre wirtschaftlichen Bemühungen im Sinne der reichen Industrie-Nationen umstrukturieren müssen. Ganz gleich, ob es sich um Nigeria, Russland, Nicaragua oder Honduras handelt, die Bedingungen, die Camdessus vorgibt, sind immer die selben. Hinter der jovialen Fassade des „Mannes mit dem Scheckbuch" verbirgt sich die monetaristische Ideologie eines Systems, das einen weltweit freien Warenverkehr für die Großkonzerne als Fortschritt für arme Länder verkauft.
Uni Heidelberg
11.00 Uhr Crowne Plaza Hotel, Adenauerplatz
14.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Alan Snitow, Deborah Kaufmann, USA 2001, Doku, 60 min., OmU.
Es war einmal die New Economy....die Zeit scheint längst vergangen als geblendet von "revolutionären Technologien" und in schwindelnde Höhen steigenden Aktienkurse Wirtschaftsexperten von einem Zeitalter ohne Konjekturzyklen schwärmten. Der Börsencrash von 2001 erzeugte Katerstimmung unter den immateriellen" Arbeitern in vollklimatisierten Büros, ohne dass die Prämissen der goldenen 90er" ernsthaft auf die Probe gestellt wurden.
Alan Snitows Dokumentation folgt Raj Jayadev, einem jungen indoamerikanischen Arbeiter, bei seiner unterbezahlten Tätigkeit in Computerfabriken im Silicon Valley. Für ihn trug der Kaiser „neue Informationstechnologie" noch nie glänzende Kleider, sondern lief schon immer splitternackt herum. Vergiftet von den toxischen Chemikalien in einer Druckerfabrik und um verdienten Lohn betrogen, entschließt er sich mit anderen ArbeiterInnen gegen die Ausbeutung der prekär Beschäftigten zu kämpfen. Die Welt der kreativen Symbol-Manipulateure in ihren Büros und mit Aktienoptionen ist für die ArbeiterInnen, deren Körper wie zu Zeiten des Manchester-Kapitalismus verbraucht werden, sehr fern.
Die IT-Industrie, die sich gern als progressiv und weltoffen inszeniert, erweist sich als strikt anti-gewerkschaftlich und enthält den ArbeiterInnen fundamentale Rechte vor.
Im Anschluss:
The Yes Men
Regie: The Yes Men, USA 2000, Doku, 30 min., OmU.
WTO-Bashing war noch nie so unterhaltsam wie mit den Yes Men. Die Mitglieder dieser skurrilen Spaßguerilla lassen sich als vermeintliche Experten als Referenten für Tagungen anheuern und verschaukeln mit absurden Vorträgen und Performances die versammelte Wirtschaftselite. Ein Vorschlag zum Beispiel: Der Hunger in der Welt sollte mit McDonald`s-Hamburgern bekämpft werden, die aus dem Müll westlicher Wohlstandsgesellschaften hergestellt werden.
16.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: KanalB, Deutschland 2001, Doku, 30 min., OmU.
G8-Gipfel in Genua 2001: 300.000 Demonstranten, prügelnde Polizisten und ein Toter: Carlo Giuliani, 24 Jahre alt. Das Genua-Tagebuch des alternativen Videokollektivs kanalB dokumentiert die Ereignisse des Gipfels, lässt Protestierende zu Wort kommen, ihre Ziele und Motive erklären und rekonstruiert, wie die Gewalt eskaliert und ihren Höhepunkt mit dem Tod von Carlo Giuliani findet.
Im Anschluss:
Carlo Giuliani, Ragazzo
Regie: Francesca Comencini, Italien 2002, Doku, 60 min., OmU.
Carlo Giuliani wurde am 20. Juli 2001 bei den Ausschreitungen während des Gipfeltreffens der G8-Staaten in Genua von italienischen Polizeikräften erschossen. In dieser Dokumentation erzählt Carlos Mutter Heidi Gaggio Giuliani von den letzten Stunden ihres Sohnes. Die Filmemacherin Francesca Comencini rekonstruiert den Tod des Globalisierungsgegners und Pazifisten. Ihre aufwendige Recherche kommt zu dem Ergebnis, dass die offizielle Version "Notwehr" nicht zutreffend ist. Der Film wurde schon vor seiner Fertigstellung in Italien verboten und letztes Jahr bei den Filmfestspielen in Cannes uraufgeführt.
16.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie Laurent Cantet, mit Jalil Lespert, Jean-Claude Vallot, Chantal Barre, Véronique de Pandelaère, Frankreich 1999, Spielfilm, 103 min., OmU.
Eine Fabrik und eine Familie in irgendeiner französischen Kleinstadt. Der Vater steht schon seit Jahrzehnten als einfacher Arbeiter an der Stanzmaschine, der Sohn tritt in der Fabrik gerade seine Stelle als Trainee im Personalbereich an. Er trägt den obligatorischen Anzug, sein Vater den Blaumann. Die äußeren Zeichen machen die Unterschiede zwischen den Generationen deutlich, doch hier wird keine sentimentale oder klischeebesetzte Geschichte erzählt. Vielmehr wird die Rückkehr des Sohnes in die Heimatstadt für ihn zu einer existenziellen Erfahrung zwischen hinterhältiger Unternehmensleitung, kämpferischer Gewerkschaft und familiären Konflikten. Mitreißend erzählt der Film von der Sehnsucht, das richtige Leben im falschen zu finden. Der preisgekrönte Film verzichtet mit Ausnahme von Hauptdarsteller Jalil Lespert auf Schauspielprofis und lässt dafür arbeitslose Arbeiter auftreten. Diese authentische Stimmung macht den Film noch stärker."Ein subtiler und fesselnder Beitrag über die dunklen Seiten der Globalisierung," urteilte der film-dienst.
16.05 Uhr SWR2 (UKW 88.8)
Hörspielbearbeitung: Erik Uddenberg Musik: Ernst Reijseger, Mola Sylla, Stephan Braun Regie: Alexander Schuhmacher Produktion: NDR 2002
Die Tochter kommt verspätet von draußen, von einem Einkauf. Der Vater überhäuft sie mit Vorwürfen und Informationen aus einem Zeitungsbericht über Leichen, die an der Küste Spaniens angeschwemmt wurden. Ihr Gespräch, der quälende Dialog zweier Menschen, die in fatale Abhängigkeiten verstrickt sind, enthüllt ihre Lage: Es sind Flüchtlinge, aus unbekanntem afrikanischen Land mit Fluchthelfern im Boot nach Europa geflohen, die einzigen Überlebenden der Fahrt, die auch das Leben der Mutter kostete. Sie wollen nicht in Schweden bleiben, sondern weiter nach Kanada oder Australien. Sie warten auf ihre Pässe. Den Vater beschäftigt die Vergangenheit. Die Tochter interessiert die Zukunft. Er will wie immer das Sagen haben. Sie möchte sich aus seiner Umklammerung befreien. Ein düsteres Stück über Erfahrungen, die Tausende Flüchtlinge täglich in Europa machen.
16.30 Uhr Ebert-Gedenkstätte, Pfaffengasse 18
18.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Kirsten Esch, Deutschland 2002, Doku, 30 min.
Die Lufthansa fliegt als zentraler „Dienstleister" der deutschen Abschiebepolitik jedes Jahr mehr als 10.000 Menschen außer Landes. Durch die gewaltsame Abschiebung wurden schon zwei Menschen getötet. Die Kampagne „Deportation Class" kämpft mit ungewöhnlichen Mitteln gegen die unmenschliche Abschiebepraxis und trifft das Unternehmen an einer verwundbaren Stelle: der Corporate Identity. So tauchen bei Aktionärsversammlungen und Reisemessen täuschend echte Lufthansa-Mitarbeiter auf und weisen freundlich auf die "Deportation Class" hin.
Im Anschluss:
Tarifa Traffic
Regie: Joakim Demmer, Deutschland 2003,Doku, 60 min., OmU.
Der Strand im Süden Spaniens an der Straße von Gibraltar ist ein europäisches Grab, sagt eine Frau im Film. Dort wo sich tagsüber Touristen beim Surfen und Sonnenbaden vergnügen, ist manchmal nur Stunden vorher ein Mensch gestorben. Zahllose Flüchtlinge versuchen jedes Jahr mit simplen Schlauchbooten die Meerenge zwischen Marokko und Spanien zu überqueren - eine mörderische Passage, die viele nicht überleben.
Regisseur Joakim Demmer beschreibt, wie das Sterben im Surferparadies fast schon Routine geworden ist. Ein stiller Film über die große Tragödie an den Außenmauern der Festung Europa.
19.00 Uhr Fischergasse 2 (ehemalige aESG)
20.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Katja Reusch, Ulrich Selle, Deutschland 2002, Doku, 40 min., dt.
In einem kleinen, von der Regierung vergessenen Dorf im mexikanischen Urwald organisieren sich die Einwohner ihr Gesundheitssystem selbst, denn die ungewöhnliche Pflanzenvielfalt der Region birgt wahre Schätze an Heilkräutern. "Biopiraten", von Pharmakonzernen entsendete Kundschafter, versuchen die Geheimnisse auszuspionieren und für das Patentieren zu verwerten.
Im Anschluss:
Tote Ernte. Der Krieg ums Saatgut
Regie: Kai Krüger und Bertram Verhaag, Deutschland 2001, Doku, 45 min.
Percy Schmeiser ist der kanadische José Bové: unerschrocken kämpft er gegen scheinbar übermächtige Konzerne. So hat ihn der Chemie- und Saatgutkonzern Monsanto in einem haarsträubenden Prozess auf Patentverletzung angeklagt. Ihr patentgeschützter genmanipulierter Raps hat sich durch Wind und Vögel „unerlaubt" auf die Felder des Bauern verbreitet und wächst dort munter weiter. Auch die bayerischen Bauern nehmen den Kampf gegen den Global Player auf: denn Monsanto ist überall.
22.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Miguel Picker, USA 2003, Doku, 53 min., OF.
Welcome to Disney World! Die Zeichentrickfilme des Mega-Konzerns prägen seit Jahrzehnten das Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen. Da lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen und die kulturelle Pädagogik zu beleuchten, die den Figuren und Geschichten zugrunde liegt. Wie werden Nationalitäten, Geschlechter und soziale Schichten präsentiert?
Und siehe da: Der "global storyteller" Disney mutiert unversehens zur ideologischen Waffe.
Im Anschluss:
Behind the Labels
Regie: Tia Lessin (labormov[i]e 0.3), USA 2001, Doku, 45 min. OF.
Gelockt von falschen Versprechungen und getrieben von Verzweiflung, zahlen Tausende von chinesischen und philippinischen Frauen große Summen, um in den Textilfabriken der Pazifikinsel Saipan zu arbeiten. Hier befindet sich das einzige Stück US-Territorium, dass nicht den Gesetzen über Mindestlohn und Einwanderungskontrolle unterliegt.
Versteckte Kameraaufnahmen und die persönlich erzählten Geschichten der Arbeiterinnen zeichnen ein nachhaltiges Bild über aktuelle Ausbeutung und »sweatshop«-Arbeit. Erzählt von Susan Sarandon.
07.45 Uhr Chirurgie, INF 110, kleiner Hörsaal
17.05 Uhr SWR2 (UKW 88.8)
Seit Jahren verliert die Forschung in Deutschland einen Großteil ihres herausragenden Nachwuchses ans Ausland. Die Ursachen sind vielfältig: Strukturelle Schwächen im Wissenschaftssystem und dienstrechtliche Probleme spielen eine große Rolle. Die Wirtschaft hat das Problem erkannt und versucht, wie etwa die Hertie- Stiftung, Spitzenkräfte an den Wissenschafts-Standort Deutschland zu binden. Doch ein Programm von 1,2 Millionen Euro beispielsweise ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Neurowissenschaften an der Universität Tübingen haben derzeit Top-Niveau, doch sie sind in der Qualität akut gefährdet, weil einige exzellente Nachwuchswissenschaftler attraktive Aussichten im Ausland einer ungewissen Zukunft in Deutschland vorziehen. Was ist zu tun? Welche anderen Wissenschaftsbereiche sind besonders betroffen? Darüber diskutieren Dr. Michael Kiebler, Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen, Prof. Wolfgang Jäger, Rektor der Universität Freiburg, und Dr. Klaus Herberger vom Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg. Gesprächsleitung: Thomas Koch
18.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Raoul Peck, Deutschland 2001, Doku, 57 min.
Money makes the world go round. Aber so ganz rund läuft sie eben nicht: einerseits eine Makro-Ökonomie, die auf der Macht der Finanzmärkte basiert, andererseits die Mikro-Wirtschaft der Fischer und Bauern von Haiti, wo die Produkte des alltäglichen Lebens im Tauschverfahren unters Volk gebracht werden. Raoul Peck greift diesen Kontrast filmisch auf: Haiti, ein kleines verarmtes Land belastet von einem gigantischen Schuldenberg. Existiert Haiti als "Staat" überhaupt? In den Büchern der Gläubiger stehen nur rote Zahlen. Peck zeichnet einen Schaltplan der Mechanismen des globalisierten Kapitalismus und fragt nach den Ergebnissen von Widerstand und den unterschiedlichen Formen des Protests seit den 70er Jahren.
Was haben die vergangenen Opfer genützt? Wo stehen wir heute und welche Mittel bleiben uns? Er wagt eine Bilanz des Wechselspiels der sozialen Kämpfe mit seiner eigenen Biographie
Im Anschluss:
Not For Sale
Deutschlandpremiere, Regie: Mark Dworkin und Melissa Young, USA 1998, Doku, 31 min, engl. OF.
Durch Patentierung eignen sich einige wenige Großkonzerne traditionelles Wissen z. B. der Völker Südamerikas oder Südasiens an. Außerdem unterliegen gentechnisch veränderte Produkte den patentrechtlichen Bestimmungen. Das hat katastrophale Auswirkungen besonders im landwirtschaftlichen Bereich: die Großkonzerne bestimmen (mit Hilfe der WTO) global die Bedingungen für Anbau und Handel. Weltweit richten sich Proteste gegen die Patentierung von Leben und tradiertem Wissen.
20.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Michael Schomers, Deutschland 2003, Doku, 45 min.
Wasser ist ein Geschäft geworden. Großkonzerne wie RWE und Vivendi haben das lebensnotwendige Nass als vermarktbares Gut entdeckt und gehen auf Einkaufstour, um im großen Stil kommunale Wasserversorger aufzukaufen. Der weltweite Markt für private Versorger wird nach Expertenansicht von derzeit 90 Milliarden Euro auf 450 Milliarden Euro im Jahr 2010 anwachsen.
Regisseur Michael Schomers spürt den Auswirkungen der Privatisierungswelle in Orten in Ungarn, Wales, Frankreich und Deutschland nach. Er hinterfragt die gängigen Argumente für die Privatisierung dieser sensiblen Infrastruktur und vergleicht sie mit den bisherigen Erfahrungen. Sein Befund ist ernüchternd: Weder ist das Wasser sauberer, noch der Umgang mit der kostbaren Ressource effizienter geworden. Stattdessen gehen die Privatisierungen einher mit Entlassungen und massiven Preiserhöhungen. Und nicht selten bedienen sich die Firmen krimineller Praktiken, um ihr Stückchen vom großen Kuchen zu sichern.
Im Anschluss:
Fette Beute
Regie: Inge Altemeier und Reinhard Hornung, Deutschland 2002, Doku, 41 min., dt.
Margarine ist ein Beispiel für den ganz normalen Wahnsinn der globalen Agrarwirtschaft. Was sich bei uns harmlos im Kühlregal stapelt, verursacht z.B. in Indonesien massive soziale und ökologische Schäden. Auf Sumatra werden für die Palmölplantagen transnationaler Konzerne riesige Urwaldflächen abgeholzt und Ackerland enteignet. Das alles geschieht im Rahmen der „Entwicklungshilfe" mit milliardenschweren Krediten von Weltbank und EU.
22.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Sut Jhally und Loretta Alper , USA 2003, Doku, 42 min., engl. OF.
NO LOGO ist die filmische Umsetzung des gleichnamigen Bestsellers der kanadischen Journalistin und Aktivistin Naomi Klein. Im Zentrum steht der zunehmende Einfluss multinationaler Konzerne in ökonomischer und kultureller Hinsicht: Marken wie Nike, Gap und Tommy Hilfiger verkaufen längst keine Produkte mehr. Ihre Marken sind Träume vom besseren Leben. Und wir sehen, in welchem Elend unsere schöne bunte Warenwelt entsteht.
Im Anschluss:
Surplus - terrorized into being consumers
Deutschlandpremiere, Regie: Erik Gandini, Schweden 2003, Doku, 54 min., OmeU.
SURPLUS ist eine großartige filmische Collage von Bildern und Statements, die überraschende Sinn-Zuweisungen und Gegenüberstellungen ermöglicht. Ausgehend von den Protesten in Genua, wo gezielt Markenläden angegriffen und beschädigt wurden, wird der Frage nachgegangen: Sind es diese Menschen, die die schöne Welt der Waren terrorisieren oder ist es nicht vielmehr umgekehrt? Es entsteht eine Art poetry-slam zwischen z. B. Fidel Castro und George W.Bush.
17.05 Uhr SWR2 (UKW 88.8)
"Wir brauchen eine Parallelgesellschaft. Es muss für Muslime in Deutschland eine eigene Rechtsordnung geben. Der Islam ist unvereinbar mit der Demokratie". Gruppierungen wie "Milli Görüs", die "Muslimbrüder" und andere teilweise als extremistisch eingestufte islamische Gemeinschaften in Deutschland verbreiten auf ihren Internetportalen wie "muslim.markt.de" eindeutige Botschaften. Vor allem unter jungen Muslimen der zweiten und dritten Einwanderer- Generation finden Ansichten dieser Art immer mehr Anhänger. Ein Bericht im Auftrag des Bundesinnenministeriums stellt fest: "Je ausgeprägter die Religiosität, desto niedriger die sprachliche und soziale Integration der Jugendlichen" - und formuliert davon ausgehend einen Nachruf auf das "Trugbild einer multikulturellen Gesellschaft". Im SWR2 Forum diskutieren darüber: Claudia Dantschke, Demokratisches Zentrum Berlin; Prof. Werner Schiffauer, Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder; Dr. Herbert Landolin Müller, Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg. Gesprächsleitung: Dietrich Brants
18.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Brian Tilley, Frankreich / Südafrika 2001, Doku, 75 min.
Zackie Achmat ist der Kopf der Treatment Action Campaign. Die TAC setzt sich für einen allgemeinen und für alle erschwinglichen Zugang zu AIDS-Medikamenten in Südafrika ein. Zackie lebt selbst seit zehn Jahren mit dem Virus. Obwohl er die teuren Medikamente aus dem Ausland bezahlen könnte, hat er für sich entschieden, diese nicht zu nehmen, solange die Nationale Gesundheitsbehörde nicht den Zugang für alle gewährleistet. Sein Leben ist zum Symbol des Kampfes geworden.
(Steps for the Future: Aus dem südlichen Afrika kommt eine einzigartige Filmreihe ungewöhnlicher Geschichten über Menschen und ihr Leben mit HIV/AIDS: positiv, provokativ, humorvoll, mutig. STEPS FOR THE FUTURE ist eine Gemeinschaftsproduktion zahlreicher FilmemacherInnen, RedakteurInnen, Einzelpersonen und Organisationen verschiedenster Nationalitäten. Über 30 Einzelfilme wurden für diese Serie produziert.)
20.00 Uhr Cafe Gegendruck, Fischergasse 2
20.00 Uhr Montpellier-Haus, Kettengasse 19
"Le midi, terre de rebelles" - Simon de Montfort, Jean Cavailler, José Bové?. Vortrag in französischer und deutscher Sprache von Charlette Auque-Dauber
Über die Katharer, eine vor allem in Südfrankreich im 12. bis 14. Jahrhundert verbreitete christlich-manichäische Sekte, wird Charlette Auque-Dauber am 17. Februar, 20 Uhr, im Montpellier-Haus in Heidelberg referieren. Das Languedoc und die Hautes-Corbières waren die französischen Stammregionen dieser Rebellen. Den bedrängten französischen Protestanten galten sie als Vorkämpfer gegen den römischen Katholizismus, die Okzitanier sahen in ihnen Identitätsfiguren gegen die Bevormundung durch Paris, und für Esoteriker sind sie Träger geheimer Mysterientraditionen. Charlette Auque-Dauber ist Lehrbeauftragte für Pädagogik an der Universität Kassel. Sie stammt aus dem Midi und hat Germanistik in Toulouse und Heidelberg studiert. Sie wird ihren Vortrag, der auf eine gemeinsam Einladung des Deutsch-Französischen Kulturkreises und des Montpellierhauses zurückgeht, in französischer und deutscher Sprache halten. Eintritt: 5,- Euro, ermäßigt 3,- Euro
20.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie: Marie-France Collard, Frankreich 2002, Doku, 84 min., OmU.
Was geschieht, bis die Jeans in den Laden kommen? Arbeiterinnen von Levis sprechen über ihre Probleme. Die Fabriken in den westlichen Industrienationen werden reihenweise geschlossen, die Produktion wird in so genannte Leichtlohnländer verlagert. In Europa kämpfen die Frauen daher gegen die Auslagerung der Produktion aus Kostengründen und gegen die Schließung der Betriebe und damit gegen ihre Entlassung. In der Türkei, in Indonesien und auf den Philippinen dagegen kämpfen die Levis-Arbeiterinnen um minimale Sozialstandards und gegen ihre katastrophalen Entlohnungen. Der Film lässt diese Welten aufeinander prallen: er konfrontiert die belgischen Arbeiterinnen mit den Video-Interviews der indonesischen "Kolleginnen" und macht so die Notwendigkeit einer globalen Perspektive augenfällig.
22.00 Uhr Deutschlandradio Berlin (MP3-Strom)
22.00 Uhr Karlstor-Kino
Der Film ist ein sehr persönliches Videotagebuch über die Demonstrationen gegen die WTO-Tagung in Seattle. Thompson schildert die Geschehnisse bewusst aus seiner subjektiven Sicht und sagt vielleicht gerade deswegen viel mehr aus, als jeder Versuch einer objektivierten Darstellung. Er erlebt sowohl massive polizeiliche Gewalt als auch eine Vielfalt an Protest-Aktionen gegen Polizeirepressionen und globalisierte Ökonomie. Die Bedeutung Seattles als „Wiedererwachen" einer breiten Protestbewegung wird so nachvollziehbar.
16.00 Uhr Karlstor-Kino
Regie Laurent Cantet, mit Jalil Lespert, Jean-Claude Vallot, Chantal Barre, Véronique de Pandelaère, Frankreich 1999, Spielfilm, 103 min., OmU.
Eine Fabrik und eine Familie in irgendeiner französischen Kleinstadt. Der Vater steht schon seit Jahrzehnten als einfacher Arbeiter an der Stanzmaschine, der Sohn tritt in der Fabrik gerade seine Stelle als Trainee im Personalbereich an. Er trägt den obligatorischen Anzug, sein Vater den Blaumann. Die äußeren Zeichen machen die Unterschiede zwischen den Generationen deutlich, doch hier wird keine sentimentale oder klischeebesetzte Geschichte erzählt. Vielmehr wird die Rückkehr des Sohnes in die Heimatstadt für ihn zu einer existenziellen Erfahrung zwischen hinterhältiger Unternehmensleitung, kämpferischer Gewerkschaft und familiären Konflikten. Mitreißend erzählt der Film von der Sehnsucht, das richtige Leben im falschen zu finden. Der preisgekrönte Film verzichtet mit Ausnahme von Hauptdarsteller Jalil Lespert auf Schauspielprofis und lässt dafür arbeitslose Arbeiter auftreten. Diese authentische Stimmung macht den Film noch stärker."Ein subtiler und fesselnder Beitrag über die dunklen Seiten der Globalisierung," urteilte der film-dienst.
18.30 Uhr Karlstor-Kino
Zucker ist ein 70-Milliarden-Dollar-Geschäft, an dem Norden und Süden gleichermaßen profitieren möchten. Aber es ist ein ungleicher Kampf.
Filmemacher Christoph Corves reist durch drei Kontinente und besucht die Gewinner und Verlierer des globalen Zuckermarktes: auf der einen Seite die hochsubventionierte norddeutsche Rübenscholle, der Preismacher Coca-Cola und die Spekulanten der Zuckerbörse in New York, auf der anderen Seite die Zuckerrohrplantagen in der Dominikanischen Republik, auf denen immer noch wie zur Sklavenzeit produziert wird, und die kleinen Zuckerrohrbauern in Mexiko, die durch das Freihandelsabkommen mit den USA (NAFTA) ihre Existenzgrundlage verlieren.
Die größte Bedrohung steht dem Welthandel mit Zucker allerdings noch bevor, denn vielleicht wird die Gentechnik schon in wenigen Jahren für das Ende der ganzen Industrie sorgen...
20.00 Uhr Theater im Romanischen Keller, Seminarstraße 3 (Ecke Kettengasse)
20.00 Uhr Theater im Romanischen Keller, Seminarstraße 3 (Ecke Kettengasse)
Der Gemeindepfarrer von Salem überrascht eines Nachts seine Nichte Abigail mit ihren Freundinnen - darunter auch seine eigene Tochter Betty - bei einem mysteriösen Tanz im Wald. Mehrere Mädchen werden krank, das Gerücht von Hexerei breitet sich im Ort aus wie ein Lauffeuer. Pfarrer Parris fürchtet um seine Machtposition, Abigail schürt die aufkeimende Hysterie und schreit, um den Verdacht von sich abzulenken, Randfiguren der Gemeinde als Hexen aus. Man glaubt ihr, ein Sondergericht wird einberufen, und Abigail wittert ihre Chance, im Zuge dieser Hetzjagd ihre Konkurrentin, die Frau ihres ehemaligen Geliebten, auszuschalten.
Das Drama gehört zweifellos zu den modernen Klassikern. Entstanden unter dem Eindruck der "Kommunisten-Hatz" des McCarthy-Ausschusses, hat es seit seiner Entstehung an Aktualität nichts eingebüßt. Die historischen Vorgänge im puritanischen Salem benutzt Miller als Schablone für das politische und gesellschaftliche Klima der McCarthy-Ära. Damals wie heute steht die religiöse Terminologie der "Hexenjagd" für eine Variable, eine Worthülse, die sich je nach gesellschaftlicher Struktur beliebig besetzen lässt.
20.00 Uhr Theater im Romanischen Keller, Seminarstraße 3 (Ecke Kettengasse)
17.05 Uhr SWR2 (UKW 88.8)
Einst Leitwissenschaft und Gründungsimpuls für Universitäten ist das Fach Theologie heute an vielen Standorten massiv gefährdet. Vor allem im katholischen Bayern will die Staatsregierung gleich mehrere Fakultäten schließen. Jedoch nicht nur finanzielle Zwänge bestimmen derzeit die Debatte. Universitätsgremien und ein veränderter Bildungsbegriff zwingen zu Veränderungen eines traditionellen Studiengangs, für den sich zudem immer weniger Studierende interessieren. Neben Politik und Gesellschaft bestimmen auch noch kirchliche Interessen die Zukunft eines Fachs, das nicht nur geistlichen Nachwuchs rekrutieren will. Brauchen wir heute noch Theologie an den Universitäten und wenn ja, warum? Darüber diskutieren der katholische Theologieprofessor Klaus Müller (Uni Münster), der Philosophieprofessor Jürgen Mittelstraß (Uni Konstanz) und Markus Brauck (Frankfurter Rundschau).
Gesprächsleitung: Holger Gohla
20.00 Uhr Theater im Romanischen Keller, Seminarstraße 3 (Ecke Kettengasse)
13.30 Uhr Philosophisches Seminar, Schulgasse 6, Hegelsaal
Nein, es geht nicht um Gymnasien und Hauptschulen, es geht um wissenschaftliche Schulen: "Die Verpflichtung auf wissenschaftliche Objektivität und die Verabschiedung metaphysischer Dogmatik entbinden offenbar nicht von der Aufgabe, verschiedene Formen, Ebenen und Kontexte der Schulbildung zu unterscheiden, um ihre Chancen, aber auch ihre Gefahren bestimmen zu können".
Kult. Am Samstag bis spät in die Nacht, am Sonntag ab 10 Uhr um Frankfurter und Tübinger Schule.
20.00 Uhr Theater im Romanischen Keller, Seminarstraße 3 (Ecke Kettengasse)
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2
Alter Sholem Kacyzne, jüdischer Dichter und Schriftsteller, Fotograf und Journalist, wurde 1921 von der Hebrew Immigrant Aid Society in New York beauftragt, das Leben in polnischen Schtetln fotografisch zu dokumentieren. Seine Bilder, aufgenommen in den entlegensten Schtetls, zeigen das alltägliche Leben jüdischer Dorfgemeinden vor der Shoa.
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr: 10-16.30, Do: 10-20.00, Sa und So: 11-16.00
19.00 Uhr Fischergasse 2 (ehemalige aESG)
20.00 Uhr Theater im Romanischen Keller, Seminarstraße 3 (Ecke Kettengasse)
08.30 Uhr UB, Plöck
In den nächsten Wochen entsteht im Obergeschoss des Informationszentrums (IZA-OG) das neue MultiMediaZentrum (MMZ) der UB. Wegen der notwendigen Umbaumaßen bleibt dieser Bereich ab dem 23. Februar geschlossen. Auch Lärmbelästigungen sind während des Umbaus leider nicht vermeidbar. Wir bitten um Ihr Verständnis!
Die Fach- und Regionalbibliographien auf der Galerie von IZA-OG erreichen Sie selbstverständlich weiterhin über die Wendeltreppe bzw. den Aufzug. Die übrigen Bestände (Allgemein- und Nationalbibliographien etc.) finden Sie dann im Informationszentrum und der Galerie des Erdgeschosses (IZA-EG). Dort erhalten Sie auch wie gewohnt alle Auskünfte rund um die Bibliotheks- und Katalogbenutzung.
20.00 Uhr Theater im Romanischen Keller, Seminarstraße 3 (Ecke Kettengasse)
20.00 Uhr Theater im Romanischen Keller, Seminarstraße 3 (Ecke Kettengasse)
23.05 Uhr Deutschlandfunk (UKW 106.5, MP3-Strom)
08.30 Uhr SWR2 (UKW 88.8)
14.00 Uhr unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke in Neuenheim
Die Grünen lernen laufen - und starten zu einer ersten lockeren Runde am Neckarufer entlang. Willkommen sind alle Laufbegeisterten, unabhängig vom Trainingszustand.
Die Grünen schreiben dazu:
Ein erstes Ziel ist für uns die Teilnahme am Heidelberger Halbmarathon, der am 25. April gestartet wird. Wie auch schon im vergangenen Jahr wollen wir zusammen mit Fritz Kuhn und Theresia Bauer mit einem möglichst großen grünen Team dabei sein. Auch für diejenigen von Euch, die den zugegeben recht anspruchsvollen Heidelberger-Halbmarathon in diesem Jahr (noch) nicht angehen wollen, bietet sich am 25. April eine prima Einstiegsmöglichkeit in die Laufwelt. Kurz nach dem Start zum Halbmarathon kommen auf einem 4,2 Km langen Kurs durch die Altstadt auch alle Laufeinsteiger zum Zuge, immer entsprechendes Training vorausgesetzt.
Für alle Teilnahmewilligen gilt: unbedingt bald anmelden, da die Startplätze heiß begehrt sind. Die Anmeldung geht Online ganz einfach unter: www.tsg78-hd.de/sas-hm2004 Bei der Anmeldung bitte den Hinweis auf das "Green Team" (Green Team W oder Green Team M) nicht vergessen. Außerdem wäre es prima, wenn Ihr mir kurz per mail mitteilt, falls Ihr für das Green Team an den Start geht (dr.uwewenzel@web.de).
20.00 Uhr Theater im Romanischen Keller, Seminarstraße 3 (Ecke Kettengasse)
19.00 Uhr Fischergasse 2 (ehemalige aESG)
20.00 Uhr ASV, Beilstraße 12, Mannheim-Jungbusch
Im Wald leben, klettern, Baumhäuser und Tunnels bauen... und damit einen Wald retten und ein kommerzielles Großprojekt verhindern: Entenwoud
20.00 Uhr Theater im Romanischen Keller, Seminarstraße 3 (Ecke Kettengasse)
20.00 Uhr Theater im Romanischen Keller, Seminarstraße 3 (Ecke Kettengasse)
Der Gemeindepfarrer von Salem überrascht eines Nachts seine Nichte Abigail mit ihren Freundinnen - darunter auch seine eigene Tochter Betty - bei einem mysteriösen Tanz im Wald. Mehrere Mädchen werden krank, das Gerücht von Hexerei breitet sich im Ort aus wie ein Lauffeuer. Pfarrer Parris fürchtet um seine Machtposition, Abigail schürt die aufkeimende Hysterie und schreit, um den Verdacht von sich abzulenken, Randfiguren der Gemeinde als Hexen aus. Man glaubt ihr, ein Sondergericht wird einberufen, und Abigail wittert ihre Chance, im Zuge dieser Hetzjagd ihre Konkurrentin, die Frau ihres ehemaligen Geliebten, auszuschalten.
Das Drama gehört zweifellos zu den modernen Klassikern. Entstanden unter dem Eindruck der "Kommunisten-Hatz" des McCarthy-Ausschusses, hat es seit seiner Entstehung an Aktualität nichts eingebüßt. Die historischen Vorgänge im puritanischen Salem benutzt Miller als Schablone für das politische und gesellschaftliche Klima der McCarthy-Ära. Damals wie heute steht die religiöse Terminologie der "Hexenjagd" für eine Variable, eine Worthülse, die sich je nach gesellschaftlicher Struktur beliebig besetzen lässt.
13.00 Uhr ^INF 328, SR 17