20.00 Uhr Zentrales Fachschaften-Büro, Albert-Ueberle-Straße 3-5
21.03 Uhr SWR2 (UKW 88.8)
Komposition: Thomas Gerwin Regie: Ulrich Lampen Produktion: SWR 2006 Ursendung: ca. 55 Minuten
Gedichte werden nicht aus Ideen gemacht, sondern aus Buchstaben. Doch Buchstaben sind Nomaden, mitunter verlassen sie das Gehege von Grammatik und Semantik, von Sein und Sinn, von Botschaften und Bedeutungen. So verspüren die Lettern seit je eine heftige Affinität zum Reich der Zahlen. Hier regieren Codes und Chiffren. Doch mit Textverschlüsselungen arbeiten nicht nur Geheimdienste, sondern auch die Literaten. Dabei entwirft die Letternalgebra nach dem Schema A=1, B=2, C=3 usw. das poetische Szenario der gewichteten Worte. Aus diesen Ponderabilien lässt sich eine Vielzahl experimenteller Textkompositionen entwickeln. Nach dem Anagramm-Hörspiel ?Alles ist gesagt? setzt der Autor Stephan Krass seine poetische Arbeit im Repertoire der Zeichensysteme fort. Unterstützt wird er dabei von Ulrich Lampen (Regie) und dem Tonsetzer Thomas Gerwin, der das Spiel der Buchstaben und Zahlen in Klangformationen verwandelt.
Alte Uni
19.00 Uhr Deutsch-Amerikanisches Institut, Sophienstr. 12
Die VeranstalterInnen (DAI, attac Heidelberg, Bildung und Begegnung Palästina e.V., EINE-Welt- Gruppe Heidelberg, Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg) schreiben:
Was will diese Ausstellung?
Dass es die "Besetzten Gebiete" d. h. die von Israel seit 1967 besetzt gehaltenen palästinensischen Gebiete gibt, dürfte den meisten von uns bekannt sein. Was diese Besetzung für die betroffenen Menschen konkret bedeutet, erreicht uns durch die übliche Berichterstattung kaum.
Es ist das Anliegen dieser Fotoausstellung, darauf das Augenmerk zu richten und ein Bild des mühevollen Lebens seit nunmehr 39 Jahren zu zeigen.
Vor allem die strukturelle Gewalt der Besatzung -- alltägliche Demütigung und Entrechtung -- taugt nicht für spektakuläre Bilder. Die Fotoausstellung setzt deshalb bewusst auf Bilder, die unseren Sehgewohnheiten nicht entsprechen, wie z.B. Fotografien von Menschen, die mühsam Checkpoints umgehen, und Bilder von den allgegenwärtigen Zerstörungen.
Diese Bilder sind eine notwendige "Sehschulung". Sie können für die menschlichen Dimensionen der schon Jahrzehnte dauernden Tragödie zwischen Israelis und Palästinensern sensibel machen. Und sie können zur Einsicht beitragen: nur ein den Menschen auf beiden Seiten gerecht werdende Konfliktlösung kann einen wirklichen Frieden möglich machen.
Die Photoausstellung geht auf eine private Initiative von Salah Kanaan (Jurist) und Anja Zückmantel (Historikerin) zurück.
Felicia Langer zu Gast
Wir freuen uns besonders, dass die bekannte Menschenrechtsanwältin Felicia Langer bei der Ausstellungseröffnung einen einführenden Vortrag zur Situation in Palästina halten wird. Sie hat als israelische Rechtsanwältin Jahrzehnte Palästinenser vor israelischen Gerichten verteidigt. Sie hat viele Bücher über diesen Konflikt geschrieben und viele Vorträge gehalten. Sie ist also ausgewiesene Kennerin der Situation.
20.00 Uhr Cafe Gegendruck, Fischergasse 2
Der Frankfurter Flughafen war nicht nur Testfeld für den neuen deutschen Polizeistaat während der Auseinandersetzungen um die Startbahn West und ist nicht nur Drehscheibe zwischen rassistischer Migrationspolitik und Abschiebungsbusiness -- schon sein Anfang war ein Tiefpunkt der Menschlichkeit. Im Jahr 1944 wurden ungarische Jüdinnen, darunter viele Jugendliche, aus Auschwitz nach Walldorf-Mörfelden gebracht. Dort hatten sie unter schwersten Bedingungen -- "Vernichtung durch Arbeit" -- die erste Rollbahn des Flughafens zu bauen.
Die moderne Fraport AG hatte wie ihre Vorgänger wenig Interesse an diesem Teil ihrer Geschichte, und so begann erst Anfang der 1990er Jahre die mühsame Recherche nach dem Schicksal der 1700 Frauen, deren Leiden und Tod Grundlage des Luftknotenpunkts Frankfurt war. Der Film "Die Rollbahn" von Malte Rauch, Bernhard Türcke und Eva Voosen dokumentiert die Recherchen einer Historikerin und einer Schulklasse und ihre Begegnungen mit 17 Überlebenden.
18.00 Uhr Print Media Academy
20.00 Uhr Deutsch-Amerikanisches Institut, Sophienstr. 12
Die VeranstalterInnen (dai, Heidelberger Friedensratschlag) schreiben:
Kaum ein Land ist derzeit so sehr in der öffentlichen Diskussion wie der Iran.
Fragen, die immer wieder gestellt werden, lauten: Geht vom Iran eine aktuelle Bedrohung aus? Ist "die rote Linie" überschritten? -- Wohin steuert ein Land, in dem ein islamischer Wächterrat das Sagen hat und ein Mann die Präsidentschaft innehat, der Israel nicht anerkennt und den Holocaust leugnet? - Welches Interesse haben die westlichen Industrieländer, voran die USA, an diesem Land im Mittleren Osten und welche Gefahr stellen ihre Drohungen, einschließlich der militärischen Option, dar? - Welche Konfliktlösungen gibt es?
Zu diesen und anderen Fragen wird Andreas Zumach in seinem Bericht und in der anschließenden Diskussion Stellung nehmen.
Andreas Zumach ist Korrespondent der Berliner tageszeitung (taz) und freier Mitarbeiter verschiedener anderer Zeitungen. Seit vielen Jahren berichtet er aus Genf über internationale Politik mit den Schwerpunkten Sicherheitspolitik, Rüstungsfragen, internationale Organisationen. Er ist seit langem in der Friedenspolitik aktiv. Seine jüngste Buch- Veröffentlichung (2005) trägt den Titel "Die kommenden Kriege. Ressourcen, Menschenrechte, Machtgewinn -- Präventivkrieg als Dauerzustand?"
20.00 Uhr Emil-Julius-Gumbelraum, Karlstorbahnhof
17.00 Uhr Ludwigshafen
08.30 Uhr SWR2 (UKW 88.8)
Alle reden von ihr, doch nur wenige wissen, wie man sie in der Realität umsetzen kann: die Idee von der Elite- Universität. Die alte Bundesregierung hatte das Konzept noch auf den Weg gebracht, die damalige Bundesbildungsministerin sprach vollmundig von Innovationsschub, Kreativitätspotenzialen und Standortvorteilen; Kritiker sagten, man könne Elite-Unis nicht einfach von oben verordnen, sie könnten sich nur auf dem Boden einer bestimmten Mentalität und Kultur entwickeln. Bassam Tibi, Professor für internationale Politik an der Universität Göttingen, weiß aus eigener Erfahrung, wie Elite-Hochschulen strukturiert sind: Er lehrt an Top-Einrichtungen in den USA, Singapur und der Türkei, und er zeigt, warum wir in Deutschland noch viel aufzuholen haben.
23.03 Uhr SWR 1 Baden-Württemberg (UKW 97.8)
»Die Erfüllung der geheimsten Wünsche!« Das verspricht das Marktforschungsinstitut Blumberg, das mit einer neuen Methode das Konsumentenverhalten revolutionieren will. Durch die Erfassung von »Bio-Daten«, unbewussten körperlichen Reaktionen, soll es möglich werden, psychische Tiefenwünsche zu erkennen und Produkte zu entwickeln, die direkt ins Herz der Verbraucher zielen. Testpersonen finden sich mehr als genug angesichts der Arbeitsmarktlage. Mirko, der als Geschäftsführer einer Fun-Flug-Linie gescheitert ist, und Eva, die trotz ihres Doktors in Biologie auf der Straße sitzt, steigen in das Projekt ein auf der Suche nach dem Konsum-Wunsch, der möglichst viele Menschen eint. Die Testgruppe scheint diesem Ziel sehr nahe zu kommen. Doch dann häufen sich unerklärliche Unfälle, die das gesamte Projekt gefährden.
20.00 Uhr Buchhandlung Himmelheber, Theaterstraße 16
Die VeranstalterInnen (Rote Hilfe Heidelberg, JUZ Mannheim) schreiben:
Mal eben nach Belgien rüberfahren? In Zeiten von Schengen eigentlich kein Problem. Außer, in Brüssel treffen sich gerade die Regierungschefs der EU und man steht, aus welchen Gründen auch immer, in den falschen Datenbanken.
Dann nämlich könnte einem ein so genanntes Gefährderanschreiben ins Haus flattern, in dem die "politische Polizei" freudlich rät, man sollte vom Versuch eines Grenzübertritts lieber absehen, da man sich ansonsten "der Gefahr präventiver polizeilicher Maßnahmen" (aus dem Gefährderanschreiben) aussetze.
Das ist keine Dystopie aus der Orwell-Mottenkiste, es war ganz normale Praxis, wie der damals in Göttingen lebende Student Jan Steyer 2001 feststellen musste. Das Gefährderanschreiben kam um so überraschender, als Steyer nie zu auch nur einem Ordnungsgeld, geschweige denn "echten" Strafen verurteilt worden war.
So fing er an, nachzubohren: In welchen Datenbanken stand er und warum? Was brachte die Polizei dazu, ihn für einen gewalttätigen Chaoten zu halten?
Damit begann für ihn ein Abenteuer im Justizdschungel (vorneweg sei verraten: es gab sowas wie ein Happy End), von dem er bei zwei Vorträgen in der Region berichten wird.
13.00 Uhr Anatomiegarten
14.00 Uhr Rohrbach Markt
Die VeranstalterInnen (Antikriegsforum Heidelberg) schreiben:
Neben Transparenten und Plakaten ist auch daran gedacht mit schwarzen Kapuzen und orangenen Overalls vor der Kaserne an die finstersten Seiten des sog. "Krieg gegen den Terror" zu erinnern. Wer solche Accessoires hat oder besorgen kann bitte mitbringen. Beenden wollen wir die Demo wieder mit einem "Rückzug", d.h. rückwärtsgehend.
15.00 Uhr Marktplatz, Karlsruhe
15.00 Uhr Alte Uni, Senatssaal
17.00 Uhr Deutsch-Amerikanisches Institut, Sophienstr. 12
20.00 Uhr Essighaus, Plöck 97
20.00 Uhr Naturschutzzentrum des Nabu, Schröderstraße 24
19.30 Uhr Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2
Die VeranstalterInnen (Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma) schreiben:
Christina Kalkuhl stellt einige der meist verbreiteten Bilder vom "Zigeuner" vor und beleuchtet vor allem kritisch die Kehrseite der Medaille, die Verklärung des vermeintlich "schönen Zigeunerlebens".
Versteckte und offene Ressentiments gegenüber Sinti und Roma sind heute in Deutschland in allen Gesellschaftsschichten spürbar. Die "political correctnes", die im Umgang mit Juden und Menschen dunkler Hautfarbe beachtet wird, setzt gegenüber den so genannten Zigeunern aus. Der Antiziganismus hat sich in den letzten Jahren, seitdem viele Roma aus osteuropäischen Ländern nach Deutschland geflohen sind, sogar noch verstärkt.
"Wo sind die Zigeuner geblieben?" fragt einer der vielen "Zigeuner"-Schlager. In den modernen Medien sind sie wieder aufgetaucht. Der Vortrag stellt einige der meist verbreiteten Bilder vom "Zigeuner" vor und beleuchtet vor allem kritisch die Kehrseite der Medaille, die Verklärung des "schönen Zigeunerlebens". Denn aus dem pittoresk armen, niedlichen, zerlumpten "Zigeunerkind" aus dem Urlaub wird in der Tagespresse schnell ein gefährlicher Bettler und Dieb.
Christina Kalkuhl arbeitet seit 10 Jahren zum Thema Antiziganismus. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der Figur der "schönen Zigeunerin" und dem "Zigeunerbild" in Unterhaltungsmedien. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt "Zigeunerbilder in der deutschsprachigen Literatur" (Universität Marburg) und ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Gesellschaft für Antiziganismusforschung.
20.00 Uhr Zentrales Fachschaften-Büro, Albert-Ueberle-Straße 3-5
11.00 Uhr Pleikartsförster Hof
12.00 Uhr Kronenplatz, Karlsruhe
Seit Anfang des Jahres 2004 wird dem Heidelberger Realschullehrer Michael Csaszkóczy aus politischen Gründen die Einstellung in den Schuldienst des Landes Baden-Württemberg verweigert. Im September 2005 hat sich Hessen dieser Maßnahme angeschlossen und Csaszkóczy eine bereits zugesagte Stelle verweigert.
Über mehr als 12 Jahre hinweg wurde Csaszkóczy vom Verfassungsschutz überwacht. Für das Berufsverbot ausschlaggebend war seine Mitgliedschaft in der Antifaschistischen Initiative Heidelberg, von der er nicht bereit war, sich zu distanzieren. Damit wird die grundrechtswidrige Berufsverbotspraxis der BRD aus den 70er Jahren wiederbelebt, die der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte 1995 als Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verurteilt hat. Wir protestieren gegen die staatliche Bespitzelung und Einschüchterung, die sich potentiell gegen alle emanzipatorischen und politisch unbequemen Bestrebungen richtet. Berufsverbote verstoßen gegen die Menschenrechte und schaffen ein Klima der politischen Einschüchterung.
Wir fordern die Einstellung und Rehabilitierung Michael Csaszkóczys und die Abschaffung der gesetzlichen Grundlagen der Berufsverbote.
Weg mit den antidemokratischen Berufsverboten! Grundrechte verteidigen!
VeranstalterInnen: GEW Baden-Württemberg, GEW Hessen, Solidaritätskomitee gegen das Berufsverbot
23.03 Uhr SWR 1 Baden-Württemberg (UKW 97.8)
Aus den Reservetanks einer Forschungsstation auf dem Mond entweicht der Sauerstoff. Der Rest reicht nur noch für einen der beiden dort beschäftigten Wissenschaftler zum Überleben bis zum Eintreffen der nächsten Versorgungsrakete. Im Überlebenskampf versucht jeder der beiden Männer, den anderen umzubringen. Dabei gibt es jedoch ein Problem: ein hinter unzerstörbarem Panzerglas deponiertes, nicht abstellbares Tonbandgerät zeichnet jeden Laut in der Forschungsstation und jedes dort gesprochene Wort auf; der Täter wäre also anhand dieses Bandes zu überführen. Nun versucht jeder, das Band zu täuschen. Eine Hörspielsituation par excellence! Neben der Spannung vermittelt dieses Hörspiel einige Erkenntnisse über die Problematik rein akustischer Realitätswahrnehmung.
19.30 Uhr Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2
Die VeranstalterInnen (Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma) schreiben:
Im Jahr 1943 wurden im Auftrag der Wissenschaftsorganisation "Ahnenerbe" 86 ausgewählte jüdische Frauen und Männer im Konzentrationslager Natzweiler mit Giftgas getötet. Der Zweck der Morde: Die Skelette der Opfer sollten im Anatomischen Institut der "Reichsuniversität Straßburg" ausgestellt werden und in künftigen "judenfreien" Zeiten Forschungszwecken dienen.
Der verantwortliche Mediziner war der Anatomie-Professor August Hirt, der vormals an der Universität Heidelberg gearbeitet hatte.
Der Tübinger Journalist und Historiker Hans-Joachim Lang hat nach intensiven Recherchen den Ablauf des Verbrechens rekonstruiert, alle Ermordeten identifiziert und ihre Herkunft ermittelt.
Das Ergebnis seiner Arbeit erschien im Jahr 2004 in Buchform. Hans-Joachim Lang wird an diesem Abend die historischen Hintergründe des Verbrechens schildern und über seine Suche nach den "Namen der Nummern" berichten.
20.00 Uhr Zentrales Fachschaften-Büro, Albert-Ueberle-Straße 3-5