15.00 Uhr Alte Uni, Senatssaal
17.05 Uhr SWR2 (UKW 88.8)
Gesprächsleitung: Eberhard Reuß Es diskutieren: Prof. Dr. Johannes Fried, Mediävist, Goethe-Universität Frankfurt; Prof. Dr. Stefan Weinfurter, Mediävist, Universität Heidelberg; Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Generaldirektor der Reiss-Engelhorn- Museen, Mannheim
Geschichtswissenschaft liefert Gewissheiten - lautet das hartnäckige Vorurteil. Doch vieles, was als "historisch" gilt, ist nur Legende. Jüngstes Beispiel: Der berühmte "Gang nach Canossa", Höhepunkt des Investiturstreits. Die meisten sind der Ansicht, der exkommunizierte deutsche König und spätere Kaiser Heinrich IV. sei im Januar 1077 nach Oberitalien gezogen, um sich Papst Gregor VII. auf der Burg Canossa zu unterwerfen. Der "Gang nach Canossa" - das buchstäbliche "zu Kreuze kriechen", der Prototyp der Unterwerfungsgeste. So ist das Ereignis in den Sprachgebrauch eingegangen. Der Frankfurter Mediävist Johannes Fried dagegen behauptet, dies entspreche nicht den historischen Tatsachen. König und Papst trafen sich vielmehr, um einen Vertrag zu besiegeln. König Heinrich, der vermeintlich Unterlegene im Büßergewand, hat davon stark profitiert. Papst Gregor, der vermeintliche Sieger des Treffens, wurde dadurch stark geschwächt. Dennoch wird die Story anders erzählt. Ist der "Gang nach Canossa" somit Propaganda: eine Legende im Interesse der Mächtigen? Beruht Macht immer auf einseitiger Geschichtsschreibung, wie schon im biblischen Bericht über König David oder später bei der Inszenierung absolutistischer Könige und totalitärer Herrscher? Können Demokratien auf solche Erzählungen verzichten?
Buch-Tipp: Johannes Fried: Das Mittelalter - Geschichte und Kultur, C.H. Beck Verlag, 29,90 Euro; Johannes Fried: Der Schleier der Erinnerung - Grundzüge einer historischen Memorik, C.H. Beck Verlag, 39,90; Stefan Heym: Der König David Bericht, btb Verlag, 9,90 Euro
18.30 Uhr Evangelische Studierendengemeinde, Plöck 66
14.15 Uhr Dekanat der Neuphilologischen Fakultät (Voßstr. 2, 69115 Heidelberg)
17.05 Uhr SWR2 (UKW 88.8)
Gesprächsleitung: Reinhard Baumgarten Es diskutieren: Dr. Michael Blume, Religionswissenschaftler, Universität Heidelberg; PD Dr. Wolfgang Achtner, Hochschulpfarrer und Privatdozent, Universität Gießen; Dr. Edgar Dahl, Bioethiker, Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin, Münster
Liegt dem Glauben an Übersinnliches eine evolutionäre Entwicklung im biologischen Sinn zu Grunde? Immer mehr Naturwissenschaftler, Sozialwissenschaftler und Theologen gehen dieser Frage nach - denn einiges spricht dafür. Wichtige Indizien sind prähistorische Bestattungsriten, die zeitgleich mit der Entwicklung bestimmter Gehirnregionen entstehen. Lassen sich die drei großen monotheistischen Religionen auf diese Weise mit der Evolutionstheorie versöhnen? Als "Die Entstehung der Arten" von Charles Darwin vor 150 Jahren erschien, war dies für Theologen ein Schock, der bei vielen Gläubigen bis heute nachwirkt. Schließlich widerspricht Darwins These der Schöpfungslehre, wonach Gott alles Sein in sechs Tagen geschaffen haben soll. Wie verändert sich unser Verständnis des Glaubens, wenn wir wissen, dass es eine biologische Evolution der menschlichen Religiosität gab - dass Gott in den Genen wohnt?
19.00 Uhr Zentrales Fachschaften-Büro, Albert-Ueberle-Straße 3-5
21.00 Uhr café gegendruck, fischergasse 2
18.30 Uhr Evangelische Studierendengemeinde, Plöck 66
21.00 Uhr Deutsch-Amerikanisches Institut, Sophienstr. 12
13.00 Uhr Uniplatz
11.30 Uhr Evangelische Studierendengemeinde, Plöck 66
16.00 Uhr Senatssaal
16.30 Uhr bis 23:00, Rathaus, Großer Rathaussaal, Zimmer 2.08
17.05 Uhr SWR2 (UKW 88.8)
Es diskutierten: Prof. Dr. Theodor W. Adorno, Philosoph; Helga Pesel, Studentin, Uni Frankfurt; Prof. Dr. Erwin Scheuch, Soziologe; Dr. Christian Schwarz-Schilling, CDU-Politiker und Unternehmer; Tilman Schulz, SDS Moderation: Gerd Kadelbach
Im Sommer 69 wurde viel über Gewalt diskutiert: Gewalt gegen Menschen, Gewalt gegen Sachen, Gewalt und Gegengewalt - ist Gewalt erlaubt, wenn sie sich gegen die Kriegspolitik der USA richtet? Oder wenn damit Ausbeutung bekämpft wird? De facto meinte Gewalt Straßenkämpfe mit der Polizei, die Besetzung von Rektoraten, Teach- ins, Sit-ins - und ähnliche Formen, Hochschul-Veranstaltungen zu sprengen. Der Terror der RAF war noch Zukunft. Die beherrschende Organisation des Protests war der SDS, der "Sozialistische Deutsche Studentenbund". Er hat die Republik damals mit Protestaktionen verunsichert - vielleicht sogar: erschüttert. Der SDS selbst sprach von "Mobilisierung". Zwei Jahre nach der Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg wollte der "Hochschulpolitische Disput" des Hessischen Rundfunks die Studentenproteste bilanzieren und den "Terror" diskutieren. Die beiden Studentenvertreter meinten damit übrigens die Staatsgewalt.
18.30 Uhr Evangelische Studierendengemeinde, Plöck 66
15.00 Uhr Alte Uni, Senatssaal
17.05 Uhr SWR2 (UKW 88.8)
1968: Autoritäre oder tolerante Erziehung? Der Streit um eine zeitgemäße Pädagogik Es diskutieren: Prof. Dr. Helge Pross, Soziologin; Prof. Dr. Peter Fürstenau, Sozialpsychologe; Dr. Tilmann Moser, Psychoanalytiker Moderation: Karl W. Bötticher
Die einen forderten Gehorsam, Anpassung, Unterordnung - von Kindern. Die anderen wollten, dass sie argumentieren lernen. "Gehorsam oder Kritik" - die Alternative "autoritäre oder tolerante Erziehung" wurde in der Bundesrepublik als ideologischer Grundsatzstreit diskutiert. Sollen Kinder zu selbständigem Denken erzogen werden? Oder sollen Eltern sie vor allem zu "ordentlichen Mitgliedern der Gesellschaft formen", wie der damalige Moderator in das Thema einführte? Der Aufbruch der 60er Jahre spielte auch in der Pädagogik eine wichtige Rolle, die Protest-Kultur reichte bis in die Kinderzimmer. In der Debatte über Methoden und Ziele der Erziehung - anti-autoritär oder autoritär - wurde zugleich der Umgang mit der NS-Vergangenheit thematisiert: die autoritäre Tradition in Deutschland, inklusive Prügelstrafe. Brisant an dieser Sendung ist auch ihr Datum: wenige Tage nach dem Attentat auf Rudi Dutschke und kurz vor den Studenten-Unruhen in Paris.
18.00 Uhr Neue Uni, Hörsal 15
Veranstaltung im Semesterprogramm des Heidelberger Forums für Kritische Theorie und Wissenschaft und unter dem Dachthema Bildungsstreik 2009. Eingeladen sind Prof. Hommelhoff (letzter Rektor der Uni Heidelberg), Prof. Grottian (Berlin) und Prof. Reiser (Mainz).
18.15 Uhr IBW (Institut für Bildungswissenschaft), Akademiestr. 4, Raum 007
Neuere Studien der Armutsforschung zeigen, dass der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die in Deutschland in Armut leben, kontinuierlich ansteigt. Darüber hinaus sind immer mehr Familien der Mittelschicht und alleinerziehende Frauen von Armut bedroht. Im Mittelpunkt des Vortrags steht diese starke Zunahme des Anteils der von Armut betroffenen Kinder und Jugendlichen an der Bevölkerung. Nach einem kurzen Überblick über die Situation der Verbreitung von Armut wird gefragt, wie sich Armut von Kindern und Jugendlichen in den Bereichen der schulischen Bildung auswirkt und welche Rolle der Schule heute bei ihrer Verfestigung zukommt. Dargestellt wird, dass es trotz zahlreicher bildungspolitischer und pädagogischer Bestrebungen bisher nicht gelungen ist, einen Kreislauf, der zur Folge hat, dass die Chancen benachteiligter Kinder auf Grund ihres familialen Hintergrunds oftmals bereits vor dem Eintritt ins Schulsystem vermindert und im Laufe der Zeit verfestigt werden, zu durchbrechen.
19.00 Uhr Neue Uni, Uniplatz
13.00 Uhr Uniplatz
11.00 Uhr Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2
18.00 Uhr Romanisches Seminar
19.30 Uhr Neue Uni, Uniplatz, Neue Aula
20.00 Uhr Neue Uni, Hörsaal 13
09.00 Uhr den ganzen Tag, bis 29.4., Löwen/Leuven/Louvain
16.00 Uhr s.t. Alte Uni, Alte Aula
17.15 Uhr Mathematisches Institut, Hörsaal 1, INF 288; vorher gibt es ab 16.30 Uhr Tee
18.30 Uhr Evangelische Studierendengemeinde, Plöck 66
18.45 Uhr Hauptbahnhof HD, vor McDonalds
09.00 Uhr den ganzen Tag, Löwen/Leuven/Louvain
13.00 Uhr s.t. Seminar für Mittellatein
10.30 Uhr Bismarckplatz