Montag, 04.10.2010 19.30 Uhr
Volkshochschule, Bergheimer Str. 76
Mit dem Verschwinden des sozialistischen Lagers brach faktisch über Nacht auch die Versorgung des Landes mit chemischen Düngemitteln und Pestiziden weg. Dies förderte eine "grüne Revolution" die den Namen tatsächlich verdient. Mit reformierter Landwirtschaft, Ausweitung der Nutzfläche, Fokussierung auf Familienbetriebe, ökologischem Anbau und urbaner Gemüseproduktion konnte die Eigenproduktion um das Zwei- bis Dreifache gesteigert werden.
Da dies mittlerweile nahezu ohne Verbrauch an fossilen Energieträgern, die in anderen Ländern für Transport, Landmaschinen, Düngemittel und Pestizide verpulvert werden, geschieht, wurde Kuba zum Musterland nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktion.
Diese »Revolution der Nachhaltigkeit« wird von progressiven Agrarwissenschaftlern bewundert und fand im Mai bei der diesjährigen Verleihung des als »Grüner Nobelpreis« geltenden Goldman Environmental Prize an den kubanische Koordinator für Lokale Landwirtschaftliche Innovation, Humberto Rios Labrada, internationale Anerkennung. Selbstverständlich ist diese Entwicklung nicht ohne Widersprüche und nicht unabhängig von der immer noch sehr schwierigen Situation, in der sich Cuba befindet. Über die Stärken und noch verbleibenden Schwächen spricht der Agrarwissenschaftler Dr. Peter Clausing.
Peter Clausing ist Autor zahlreicher Fachartikel zur globalen Ernährungskrise und nachhaltigen Landwirtschaft. Im Rahmen seiner Studien analysierte er u.a. auch die Landwirtschaft der karibischen Länder.
Er ist zudem Beirat der Informationsstelle Militarisierung e. V. und veröffentlichte 2008 unter dem Pseudonym Klaus Pedersen das Buch »Naturschutz und Profit« im Unrast Verlag, Münster.
Veranstaltet von der Cuba-Solidarität Heidelberg
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.