Mittwoch, 01.12.2010 17.05 Uhr
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Es diskutieren: Prof. Dr. Inès de Castro, Ethnologin, Leiterin des Lindenmuseums Stuttgart Ulf von Rauchhaupt, Wissenschaftsjournalist, FAZ Prof. Dr. Jürgen Wertheimer, Literaturwissenschaftler, Universität Tübingen Gesprächsleitung: Rainer Zerbst
Die Archäologie kann Alter und Beschaffenheit ihrer Fundstücke naturwissenschaftlich exakt bestimmen – und muss dennoch Geschichten erzählen, indem sie Geschichte rekonstruiert, denn oft fehlen alle Anhaltspunkte, welche Funktion die Gegenstände in prähistorischer Zeit hatten und was sie den Menschen bedeuteten. Der Tübinger Archäologe Nicholas J. Conard hat zusammen mit dem Literaturwissenschaftler Jürgen Wertheimer einen wissenschaftlich fundierten Eiszeit-Roman vorgelegt, der den Objekten das verleiht, was ihnen fehlt: Sprache. Worin bestehen die Vorteile eines solchen Experiments mit fiktiven Erzählformen im Kontext exakter Wissenschaften? Wie bringen andere Disziplinen, etwa die Ethnologie, Objekte zum Sprechen? Erzählt die Wissenschaft – quasi unbemerkt – unablässig Geschichten?
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.