Montag, 25.04.2011 14.00 Uhr
Marktplatz Philippsburg
Im Rahmen der bundesweiten Aktionen an 12 Atomstandorten laden wir Euch auch nach Philippsburg ein, um an Tschernobyl zu erinnern und für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie zu demonstrieren.
In der Nacht vom 25. auf 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl durch menschliches Versagen zum Super-GAU.Große Landstriche in der Ukraine, Weißrussland und Russland wurden für Generationen radioaktiv verseucht. Tschernobyl war 25 Jahre lang das Synonym für die Gefährlichkeit der Atomkraft. Heute ist es Fukushima. Und morgen?
In den Reaktoren des AKW Philippsburg befinden sich über 200 to Uran, jeden Tag wird dort hochradioaktiver Müll erzeugt, für den es nie eine "sichere" Entsorgung geben kann. Auf dem Gelände des AKW befindet sich ein Standortzwischenlager für abgebrannte Brennelemente mit Stellplätzen für 152 Castoren.
17 Jahre lang lief das AKW Philippsburg mit zuwenig Borsäure im Flutbehälter und damit ohne funktionierendes Notkühlsystem. Eine Flutung des Reaktorkerns hätte die nukleare Kettenreaktion im Notfall beschleunigt statt abgebremst.
An jedem Tag, an dem ein AKW läuft, kann die Technik außer Kontrolle geraten, an jedem Tag kann ein Fehler das Unvorstellbare wahr machen. Tschernobyl hat uns zur Gewissheit gemacht, dass der Super-GAU eintreten kann, Fukushima hat uns gezeigt, dass es jederzeit und überall passieren kann.
Fukushima hat auch gezeigt, dass Betreiber und Regierungen ihr Netz aus Lügen und Vertuschung immer weiter stricken. Wenn die Kontrolle verloren geht, wenn die Macht schwindet, verlieren auch Wahrheit und Transparenz ihre Bedeutung. Auch das wird so überall passieren.
Nach den schwarz-gelben Laufzeitgesetzen vom Herbst 2010 soll Block 1 des AKW Philippsburg bis 2020,bzw. Block 2 bis 2031 weiterlaufen. Jetzt soll ein Moratorium über die Zeit retten. Mit solchen Plänen muss jetzt Schluss sein. Selbst wenn wir eine energieknappe Zeit zu überbrücken haben, ist die Atomtechnologie mit Sicherheit nicht die geeignete Lösung.
Das Abschalten der sieben ältesten Meiler, darunter Philippsburg 1, ist ein längst überfälliger Schritt. Allerdings fehlen noch alle anderen AKW. Kommt am Ostermontag nach Philippsburg. Um 14 Uhr startet auf dem Marktplatz eine Kundgebung mit vielfältigem Rahmenprogramm, anschließend startet ein Demonstrationszug zum AKW unter dem Motto "Philippsburg einmotten".
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.