Montag, 25.07.2011 20.00 Uhr
ZFB, Albert-Überle-Straße 3-5, Heidelberg
Die Kritische Bildungswissenschaft formiert sich in Opposition zur herrschenden Bildungs- und Erziehungswissenschaft und unterzieht diese einer fundamentalen Kritik. Sie verfolgt einen emanzipatorischen Anspruch und reflektiert über den Bildungssektor als Ort gesellschaftlicher Auseinandersetzungen um Macht und Einfluss. Konkrete Bildung als auch die Bildungswissenschaft wird als fundamental in die Reproduktion gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse eingebunden verstanden.
Da es sich bei der Kritischen Bildungswissenschaft nicht um einen einheitlichen Ansatz, sondern eher um eine grobe Forschungsprogrammatik handelt, sind die Arten wie pädagogische Herrschaftsverhältnisse begriffen werden oftmals grundverschieden. Während einerseits der Bildungssektor als Ort der Schaffung gesellschaftlicher Hegemonie und Konsenses verstanden wird (Gramsci), unterstreichen andere Ansätze stärker den unauflösbaren Zusammenhang von Macht und Bildung (Foucault).
Aufbauend auf dieser Kritik skizziert die Kritische Bildungswissenschaft alternative Lehr- und Lernformen, die die Entwicklung der Lernenden zu eigenständig kritisch denkenden, mündigen Subjekten, ermöglichen sollen. Zentrales Problem ist hierbei wie Lehren möglich ist, ohne dass die/der Schüler_in erneut in ein intellektuelles Abhängigkeits- und Bevormundungsverhältnis gegenüber der/dem Lehrer_in gezwängt wird.
In unserem Ferienlesekreis wollen wir uns mit Grundlagen der Kritischen Bildungswissenschaft vertraut machen und auch teilweise versuchen, erste Schlüsse für unser konkretes gesellschaftliches Handeln daraus zu ziehen.
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.