Dienstag, 15.05.2012 18.00 Uhr
PH Heidelberg Keplerstraße 87 Raum 123
Ein Workshop zum Extremismus-Modell und ALternativen der Problembenennung in Theorie und Praxis
Staatliches Handeln greift auf die Extremismus-Formel zurück, um unterschiedliche politische Gruppierungen zu ordnen, zu überwachen und politisch zu bekämpfen. Auch Medien, Wissenschaft, zivilgesellschaftliche und politische Akteure benutzen immer wieder das „Extremismus“-Label, um gesellschaftliche Organisationen und Aktivitäten zu bestimmen und aus der politischen Auseinandersetzung auszugrenzen. Doch warum ist dieses Modell eigentlich so attraktiv? Und welche Funktion und Handlungslogik steckt dahinter? Im Workshop wollen wir uns deshalb mit dem Extremismusmodell und mit der Kritik an diesem beschäftigen. Das Modell wiederum unterscheidet Rechts- und Linksextremismus, manchmal auch noch Ausländerextremismus und/oder islamistischen Extremismus. Welcher Logik folgt das E-Modell? Worin liegen die (gewollten oder ungewollten) gesellschaftlichen und politischen Effekte? Was sind die Probleme an dieser Wirklichkeitsbeschreibung für staatliches Handeln, Zivilgesellschaft und mediale Berichterstattung? In der zweiten Hälfte stellen wir die Frage: Wenn es nicht "(Rechts-)Extremismus" ist, über welches Problem/welche Probleme reden wir dann? Wo sollte die kritische Auseinandersetzung einhaken? Was sind die Benennungsalternativen und die der politischen Bekämpfung Dies soll, mit Hilfe von Praxisbeispielen, erarbeitet und diskutiert werden.
Teamer_innen: Stefan Kausch/Frank Schubert, Forum für kritische Rechtextremismusforschung (FKR), Leipzig
Das FKR ist Herausgeber des Bandes „Ordnung. Macht. Extremismus. Effekte und Alternativen des Extremismus-Modells“, Wiesbaden 2011. Infos: www.engagiertewissenschaft.de/fkr
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.