Mittwoch, 20.06.2012 18.15 Uhr
Hörsaal 005, Institut für Bildungswissenschaft, Akademiestraße 3, 69117 Heidelberg
Im Verlauf des Holocausts wurden schätzungsweise bis zu einer halben Million Sinti und Roma im nationalsozialistisch besetzten Europa aus den gleichen rassenpolitischen Motiven und mit den selben Methoden bzw. dem identischen Täterapparat wie die Juden ermordet. Während der Holocaust an den Juden in das breite öffentliche Bewusstsein gerückt ist und die deutsche Politik und Gesellschaft - zumindest in ihren Absichtserklärungen - zurecht eine daraus resultierende historische Verantwortung für die Juden und den Staat Israel ableitet, ist diese Form der Verantwortung - die Lehren aus Auschwitz - im Falle der heute in Europa lebenden ca. zehn Millionen Sinti und Roma nicht oder nur bedingt erkennbar. Ebenso werden Sinti und Roma entgegen der Tatsachen kaum als Staatsbürger ihrer jeweiligen Heimatländer betrachtet und behandelt.
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.