Mittwoch, 10.10.2012 17.00 Uhr
Sitzungssaal der IG Metall, Friedrich-Ebert-Anlage 24, Heidelberg
Der Kalte Krieg dominiert das politische Klima der Bundesrepublik in den Nachkriegsjahrzehnten. Die KPD wurde 1956 verboten, einmalig in Westeuropa, abgesehen vom Francofaschistischen Spanien und Salazars Portugal.
Infolge des Radikalenerlasses im Jahre 1972 durchleuchtet der Verfassungsschutz 3.5 Millionen Bewerber für den Öffentlichen Dienst, vor allem Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Postboten und Lokführer. 1250 werden nicht in den Schuldienst übernommen. Auch dem heutigen Grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann drohte ein Berufsverbot.
40 Jahre nach dem Beschluss der Ministerpräsidenten der Länder und von Bundeskanzler Willy Brandt über "Grundsätze zur Frage der verfassungsfeindlichen Kräfte im öffentlichen Dienst" wie der Radikalenerlass im Behördendeutsch heißt, kommt Bewegung in die Aufarbeitung dieses Kapitels bundesdeutscher Geschichte. Der GEW- Hauptvorstand fordert in einem Beschluss die Rehabilitierung und Entschädigung der Opfer der Berufsverbotepraxis, die GEW Baden-Württemberg thematisiert kritisch die in der eigenen Organisation erfolgten Gewerkschaftsausschlüsse im Umfeld der Berufsverbote. Aus diesem Grund laden wir zu einer Filmvorführung mit Diskussion und Liedbeiträgen ein. Es diskutieren der Filmemacher Hermann G. Abmayr sowie Rechtsanwalt Martin Heiming. Dazu singt Patricio Padilla chilenische Widerstandslieder. Für einen Imbiss und Getränke ist gesorgt.
Veranstalter: DGB-und GEW-Kreisverband, IG Metall Heidelberg
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.