Donnerstag, 06.06.2013 18.00 Uhr
Institut für Bildungswissenschaft, Akademiestr.3, HD-Altstadt
Unterrichten und Beraten lassen sich als zwei Formen pädagogischen Handelns begreifen, die je ihre institutionelle Geschichte haben. Durch die Legitimation als vermeintlich "besseres" pädagogisches Handeln wird das Beraten oft vom Unterrichten abgegrenzt. Die Genealogie dieser Unterscheidung und ihre Funktion in der Transformation der Regierung von Können und Wissen wird im Vortrag nachgegangen.
Im Sommersemester 2013 findet am Institut für Bildungswissenschaft wieder eine Reihe wissenschaftlicher Gastvorträge statt, die diesmal die Thematik »Gut beraten? - Kritik der Weiterbildung und Beratung« behandeln. Die Kolloquien sollen Studierenden und Lehrenden die Möglichkeit geben, sich am Diskurs über Themen der Bildungswissenschaft und ihrer Nachbarwissenschaften zu beteiligen und sich darüber auszutauschen. Wächst das Angebot der Beratung und Weiterbildung beständig, bedarf es auch den Menschen, die ihnen zugeführt werden. Doch bringe ihr Setting häufig erst das gelehrige und flexible Subjekt hervor, nach welchem die Gesellschaft ruft. Die Lust an der Verwertung, gleichsam verbissen wie fröhlich zu fixieren, ist jenem pädagogischen Handeln innewohnendes Ziel. Doch eignet der Beratung und Weiterbildung nicht nur disziplinierende Techniken; in ihnen scheint ebenso die Möglichkeit zur Ermächtigung auf. Diese Ambivalenz soll anhand grundlegender Begriffe und Praktiken beider Felder erörtert werden.
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.