Donnerstag, 27.06.2013 18.00 Uhr
Institut für Bildungswissenschaft, Akademiestr. 3, Hörsaal 005
Vor dem Hintergrund poststrukturalistischer Theorien kann Beratung einerseits als diskursive Disziplinierung von Subjekten verstanden werden. Andererseits lassen sich mit Hilfe poststrukturalistischer Perspektiven aber auch die machtkritischen Potentiale von Beratung in den Blick nehmen und lassen sich Möglichkeiten einer weniger disziplinierenden Beratungspraxis ausloten. In dem Vortrag sollen die ambivalenten Effekte von Beratung als machtvolle Disziplinierung wie auch als Ermächtigungsmöglichkeit mit Rückgriff auf Ansätze von Judith Butler und Michel Foucault diskutiert werden. Prof. Dr. Melanie Plößer ist Professorin am Fachbereich für Sozialwesen der FH Bielefeld
Im Sommersemester 2013 findet am Institut für Bildungswissenschaft wieder eine Reihe wissenschaftlicher Gastvorträge statt, die diesmal die Thematik »Gut beraten? - Kritik der Weiterbildung und Beratung« behandeln. Die Kolloquien sollen Studierenden und Lehrenden die Möglichkeit geben, sich am Diskurs über Themen der Bildungswissenschaft und ihrer Nachbarwissenschaften zu beteiligen und sich darüber auszutauschen. Wächst das Angebot der Beratung und Weiterbildung beständig, bedarf es auch den Menschen, die ihnen zugeführt werden. Doch bringe ihr Setting häufig erst das gelehrige und flexible Subjekt hervor, nach welchem die Gesellschaft ruft. Die Lust an der Verwertung, gleichsam verbissen wie fröhlich zu fixieren, ist jenem pädagogischen Handeln innewohnendes Ziel. Doch eignet der Beratung und Weiterbildung nicht nur disziplinierende Techniken; in ihnen scheint ebenso die Möglichkeit zur Ermächtigung auf. Diese Ambivalenz soll anhand grundlegender Begriffe und Praktiken beider Felder erörtert werden.
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.