Donnerstag, 27.06.2013 20.00 Uhr
Vortrag von und Diskussion mit Dr. Olaf Kistenmacher Ort: Neue Uni, Hörsal 4a
Die Diskussion über Judenfeindschaft in der Linken ist 2011 wieder entflammt, diesmal in Bezug auf die Partei "Die Linke". Ähnliche Debatten gab es bereits zuvor um Befreiungsnationalismus und Globalisierungskritik. Bis heute streitet man sowohl über die Anerkennung der Tatsache, dass es Judenfeindschaft in der politischen Linken gab und gibt, als auch über die verschiedenen Gründe dafür.
Der Vortrag wird drei Entwicklungsstränge beleuchten: erstens die Erinnerungs- oder Schuldabwehr, die die Frankfurter Schule als "sekundären Antisemitismus" bezeichnete; zweitens den linken Nationalismus, der für den Antiimperialismus eine wichtige Rolle spielt; und drittens den Ansatz, Antisemitismus als eine besondere Variante eines "personifizierten Antikapitalismus" zu verstehen. Während die ersten beiden Entwicklungsstränge heutzutage für den Antizionismus und die "Israelkritik" relevant sind, bezieht sich der dritte Ansatz auf das Verständnis von Arbeit, Kapital und Herrschaft.
Veranstaltung im Rahmen des "festival contre le racisme".
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.