Dienstag, 28.10.2014 19.00 Uhr
Ebert-Gedenkstätte, Pfaffengasse 18
Viele kennen die Fotografien vom August 1914: die Bilder von Männern, die fröhlich Hüte schwenken und patriotische Lieder anstimmen, von jungen Frauen, die Soldaten Blumen überreichen und von mit vaterländischen Parolen verzierten Eisenbahnwaggons, die nach Paris, nach Petersburg oder nach Belgrad aufbrechen und versprechen, spätestens an Weihnachten wieder zu Hause sein.
Dagegen sagt die neuere Geschichtsschreibung, bei diesen Fotografien handele es sich um "Kultbilder". Es habe keine rauschhafte Begeisterung gegeben, sondern ein Kaleidoskop höchst gegensätzlicher Reaktionen.
Der Vortrag des Stuttgarter Historikers Gerhard Hirschfeld erörtert die unterschiedlichen Reaktionen bei und nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs und zeigt auf, worin die Besonderheit des deutschen "Augusterlebnisses" bestand. Zugleich diskutiert er den "Krieg der Worte", den deutsche Schriftsteller, Künstler und Gelehrte bereits im Spätsommer 1914 gegen die "westliche Zivilisation" fochten.
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.