Montag, 08.12.2014 18.00 Uhr
Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, Raum 209
Veranstaltet von AK Gender Uni Heidelberg
„Du bist ja total hysterisch“ ist ein Ausdruck, den wir auch heute noch kennen. Hysterisch dient damit als Delegitimierung, um zu sagen: Du übertreibst. Doch als psychiatrische Diagnose spielt „Hysterie“ heute keine Rolle mehr, ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Ganz hoch im Kurs dagegen „Depressionen“ oder „Borderline“. Diagnosen sind nicht ohne ihre geschlechtliche Dimension betrachtbar.
In diesem Vortrag geht es darum, welche Konsequenzen die Pathologisierung von Verhalten und Erleben hat. Aus feministischer Perspektive reicht es nicht, den Umgang mit Diagnosen zu kritisieren, sondern das Modell selbst muss in Frage gestellt werden, um nicht das herrschende System von Geständnissen, Selbstdisziplinierung und Psychiatrie zu stützen. Feministische Politik braucht andere Anerkennungsstrategien von Krisen, muss das Konzept des „Abnormen“ in Frage stellen und sollte Klassifikationssystemen nicht nur skeptischsondern ablehnend gegenüberstehen.
Schaut euch auch Peets Borgsteins Blog an: http://www.identitaetskritik.de/
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.