Dienstag, 27.01.2015 18.00 Uhr
Großer Rathaussaal, Marktplatz 10
Am 22. Oktober des Jahres 1940 verhafteten Gestapobeamte jüdische Heidelbergerinnen und Heidelberger in ihren Wohnungen und verschleppten sie in aller Öffentlichkeit an den Hauptbahnhof. Von dort aus wurden sie mit sogenannten "Sonderzügen" in das französische Lager Gurs am Fuße der Pyrenäen deportiert. Etwa 200 Heidelberger Jüdinnen und Juden fanden in den folgenden Jahren nach der Deportation den Tod - im Lager Gurs, aber auch in anderen französischen Lagern sowie in den Arbeits- und Vernichtungslagern im Osten, für die Auschwitz stellvertretend steht.
Im Rahmen der Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus wird an den 75. Jahrestag der Deportationen nach Gurs erinnert. Mit dem Schicksal der deportierten jüdischen Heidelbergerinnen und Heidelberger hat sich in den vergangenen Monaten eine Gruppe Studierender im Rahmen eines Geschichtsseminars beschäftigt und wird die diesjährige Gedenkstunde im Rathaus gestalten: Neben Beiträgen zum jüdischen Leben in Heidelberg vor und nach der NS-Zeit sowie über die Deportationen sollen auch Einzelschicksale von jüdischen Heidelberginnen und Heidelbergern vorgestellt werden, um den Geschehnissen vor 75 Jahren ein Gesicht zu geben. Die Stadt Heidelberg lädt in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa, Lehrstuhl für Zeitgeschichte an der Universität Heidelberg, am 27. Januar 2015 um 18 Uhr zur Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus in den Großen Rathaussaal ein.
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.