Dienstag, 28.03.2017 19.00 Uhr
Friedrich-Ebert-Haus, Pfaffengasse 18, 69117 Heidelberg
Carl Neinhaus stand von 1929 bis 1945 und erneut von 1952 bis 1958 an der Spitze der Stadt Heidelberg. Im Jahre 1933 war er einer der wenigen Bürgermeister, die von den Nationalsozialisten im Amt belassen wurden. Dazu verhalfen ihm Anpassungsfähigkeit und taktisches Geschick. Als Chef der städtischen Verwaltung war er Bestandteil des nationalsozialistischen Herrschaftsapparats und behauptete seine Position bis 1945.
Nach seiner Entlassung durch die amerikanische Militärregierung hielt sich Neinhaus für "unbelastet" und für ein "Opfer" der Entnazifizierung. Gestützt auf das Votum der Heidelberger Bürger, begann er 1950 eine zweite politische Karriere als Landtagsabgeordneter und wurde 1952 erneut Oberbürgermeister Heidelbergs. Bis heute ist er eine umstrittene Persönlichkeit der Heidelberger Geschichte im 20. Jahrhundert.
Licht in das Dunkel dieser eigenartigen Karriere vor dem Hintergrund der Zeitgeschichte bringt der Vortrag von Reinhard Riese. Der promovierte Historiker und Gymnasiallehrer i. R. arbeitet im Heidelberger Geschichtsverein in der Redaktion des Jahrbuchs und veröffentlicht Beiträge zur Geschichte Heidelbergs im 19. und 20. Jahrhundert.
Eintritt frei.
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.