Montag, 23.04.2018 18.15 Uhr
Historisches Seminar (Grabengasse 3-5), Hörsaal
Im Zentrum des Buches steht die Verfolgung von Zilli Reichmann im Nationalsozialismus. Haumann erzählt aber auch von Kontinuitäten der Dominanz vormaliger Täter und der Persistenz rassistischer Deutungsmuster nach 1945. Wie in anderen seiner Werke verknüpft er in "Die Akte Zilli Reichmann" individuelle Lebenswelten mit übergeordneten strukturellen Faktoren, etwa dem Ausbau eines speziell gegen "Zigeuner" gerichteten polizeilichen Apparats seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Auf diese Weise legt Haumann einerseits eine biografische und sehr persönliche Erzählung vor, andererseits eine vielschichtige Darstellung der Minderheitengeschichte und Ausgrenzungshistorie der deutschen Sinti.
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.