Freitag, 28.06.2019 18.00 Uhr
Cafe Gegendruck, Fischergasse 2
Vortrag "Die einen ertrinken im Überfluss, die anderen im Mittelmeer"
Rassismus und Kapitalismus gehören zusammen, damals wie heute. Doch wie funktioniert dieser Zusammenhang und wie genau zeigt sich das? Diese Frage beantwortet Elisabeth Sieberg, die ihre Diplomarbeit zum Thema rechte Strukturen geschrieben hat, anhand des Beispiels des Sarotti-Mohr. Das kapitalistische Wirtschaftssystem und deren Profiteure können spätestens seit Beginn der Kolonialzeit nur aufgrund von systematischer Ausbeitung bestehen. Große Profite konnten nur durch das Besetzen von Land und der Versklavung von Menschen entstehen. Dieses System erhält seine „Legitimation“ durch Rassismus: Es wird eine kulturelle Überlegenheit konstruiert. Da die „anderen“ dadurch weniger menschlich als die europäische und US-amerikanische „Elite“ zu sein scheinen, werden Ausbeutung, Unterdrückung und Diskriminierung „legal“. Aus rassistischer Ausbeutung und kapitalistischer Wirtschaftsform werden dann „Naturgesetze“ gemacht: Die Ungerechtigkeiten werden naturalisiert und an körperlichen Merkmalen festgemacht. Ziel dieses Vortrags ist es, hinter die Kulissen dieses Herrschaftssystems zu gucken, Begriffe zu verstehen und historische Zusammenhänge in der Gegenwart einzuordnen. Von den heiligen Schriften der Christen und Juden über die Kolonialzeit bis hin zur Nazizeit und auch heute ist Rassismus präsent. Das Prinzip ist immer das gleiche, nämlichdie systematische Abwertung und Entmenschlichung von Personengruppen. In diesem Vortrag wollen wir uns ansehen, wie Rassismus in der Kolonialzeit funktionierte und welche Auswirkungen bis heute bestehen. Der Vortrag findet am Freitag, den 28.6. um 18Uhr im Cafe Gegendruck, Fischergasse 2, Altstadt, statt.
Veranstaltet von solid im Rahmen des festival contre le racisme
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.