Freitag, 25.10.2019 20.00 Uhr
DAI (Bibliothek)
Ronja von Wurmb-Seibel ist 27 Jahre alt, als sie nach Kabul zieht. Die junge Reporterin hat sich vorgenommen, Afghanistan nach Geschichten zu durchstöbern, die anderes erzählen als Burka, Taliban und Bundeswehr.
Sie findet Geschichten zum Staunen und erlebt Momente zum Verzweifeln. "Ich kann den Krieg beobachten, ich kann versuchen, ihn zu beschreiben; aber ich habe keine Ahnung davon, wie es ist, im Krieg zu leben", heißt es in Ausgerechnet Kabul. "Und ich glaube immer weniger daran, dass wir Deutschen beurteilen können, was unser Krieg am Hindukusch gebracht hat. Ich denke, es gibt bessere Experten für diese Frage: die neunjährige Madina etwa, die jeden Tag vor dem NATO-Hauptquartier in Kabul bunte Armbänder verkauft; oder Kommandeur Hakimi, dem die Leute unter der Hand wegsterben, seit die Bundeswehr aus Faizabad abgezogen ist und die Aufständischen an Macht gewinnen."
Ronja von Wurmb-Seibel hat knapp zwei Jahre in Kabul gelebt und reist regelmäßig nach Afghanistan, um von dort zu berichten. Sie schrieb die Kolumne "Ortszeit Kabul" für DIE ZEIT, drehte Dokumentarfilme für den NDR und produzierte mit ihrem Partner Niklas Schenk den mehrfach ausgezeichneten Kinofilm TRUE WARRIORS. Mit ihm gemeinsam veröffentlichte sie auch den Podcast "Gegen die Angst". Momentan schreibt Ronja von Wurmb-Seibel ihren ersten Roman. Die Lesung ist eine Kooperationsveranstaltung der studentischen Initiative "Studieren Ohne Grenzen" und dem Deutsch-Amerikanischen Institut Heidelberg. Der Erlös geht an das Stipendienprogramm von "Studieren Ohne Grenzen" zur Förderung engagierter Studierender in krisengeprägten Regionen. Eintritt: 5€, ermäßigt 3€
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.