Mittwoch, 28.06.2023 19.00 Uhr
Volkshochschule, Bergheimer Str. 76
Neben anderen Ländern des Südens will sich auch die Afrikanische Union (AU) verstärkt um Verhandlungen für einen Stopp des Ukraine-krieges bemühen. Mitte Juni werden dazu sieben afrikanische Staatsoberhäupter in Kiew und Moskau zu Gesprächen mit ihren Amtskollegen zusammenkommen.
Damit unterstreichen sie sowohl ihren Anspruch auf eine stärkere politische Rolle in der Welt als auch ihre Abkehr von der Bevormundung durch die USA und die EU, die die afrikanischen Regierungen drängen, ihren Kriegskurs gegen Russland zu unterstützen.
Doch die afrikanischen Länder haben ihren eigenen Blick auf den Konflikt und verweigern ‒ u.a. mit Verweis auf die Doppelmoral der westlichen Mächte angesichts ihrer eigenen völkerrechtswidrigen Kriege ‒ eine Parteinahme.
Angesichts der vielen bewaffneten Konflikte in Afrika selbst, an denen der Westen oft direkt oder indirekt beteiligt ist, lehnen sie das Ansinnen ab, die Probleme Europas zu ihren zu machen, während Europa nicht bereit ist, sich effektiv um die mitverursachten Probleme Afrikas zu kümmern.
In der Veranstaltung soll es zum einen um diesen Blick aus Afrika auf die globalen Krisen und geopolitische Spannungen gehen. Zum anderen wird der Referent auf die verschärften Herausforderungen eingehen, vor die sie Afrika ‒ neben den internen ‒ stellt, wie auch auf die Chancen, die der sich nun beschleunigt vollziehende Umbruch in eine multipolare Welt eröffnet.
Dr. Boniface Mabanza Bambu wurde in der Demokratischen Republik Kongo geboren, hat Philosophie und Theologie studiert und promovierte an der Universität Münster zum Thema „Gerechtigkeit kann es nur für alle geben . Globalisierungskritik aus afrikanischer Perspektive“. Er arbeitet als Koordinator der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) in Heidelberg und ist in zahlreichen Netzwerken der afrikanischen Diaspora aktiv.
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.