Dienstag, 12.09.2023 17.00 Uhr
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2
Die kleinen Häuser der Heidelberger Altstadt waren jahrzehntelang die Heimat zahlreicher Sinti-Familien. Von dort gingen sie ihrer Arbeit nach und verdienten ihren Lebensunterhalt als Händler und Handwerker. Am 16. Mai 1940 aber verschleppten die NS-Schergen hunderte Sinti aus ganz Südwestdeutschland in das Sammellager am Hohenasperg - darunter auch Familien der Minderheit aus Heidelberg. Drei Tage später begann die Deportation der Kinder, Frauen und Männer in die Gettos und Konzentrationslager im besetzten Polen.
Wegen des großen Interesses der Öffentlichkeit berichtet die Bürgerrechtsaktivistin Ilona Lagrene am Dienstag, 12. September, erneut bei einem Stadtrundgang auf den Spuren der Heidelberger Sinti vor den ehemaligen Wohnungen in der Steingasse, der Kleinen Mantelgasse und der Pfaffengasse vom Schicksal der Familien Reinhardt, Lehmann, Winter sowie von ihren eigenen Angehörigen. Der Rundgang stoppt in der Steingasse ebenfalls vor dem Sandsteinrelief, mit dem seit 1993 an die Heidelberger Opfer des NS-Mordens erinnert wird.
Im Anschluss an den Stadtrundgang wird Ilona Lagrene noch einzelne Aspekte vertiefen und aus Briefen der einstigen Bürgerinnen und Bürger der Stadt lesen. Treffpunkt ist um 17 Uhr im Innenhof des Dokumentations- und Kulturzentrums in der Bremeneckgasse 2. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.