Donnerstag, 18.04.2024 19.00 Uhr
Buchhandlung Schöbel, Plöck 56a
Faschismus wird mal als "Gewaltideologie" und mal als "Gewaltpraxis" bezeichnet und uns allen ist irgendwo klar, Faschismus und Gewalt gehen Hand in Hand. Die konkrete Bedeutung von Gewalt für die faschistischen Bewegungen wird jedoch selten explizit thematisiert. In unserer modernen Gesellschaft ist die Ausübung von Gewalt in der Regel tabuisiert. Ausnahmen bestätigen die Regel und benötigen eine Rechtfertigung. Unbegründete Gewalt verträgt der moderne Mensch nur schlecht. Für Faschisten ist Gewalt hingegen nie nur Mittel zum Zweck und sei es zur Bekämpfung des politischen Feindes. Im Faschismus kommt der Gewalt immer auch ein Eigenwert zu, soll sie doch als "reinigende Gewalt" zur Schaffung einer neuen Welt und eines neuen Menschen dienen. Letztlich zielt faschistische Gewalt auf eine Zerstörung der Kultur der Aufklärung und soll so den einzelnen Faschisten von der Last des kritischen Denkens befreien. Nicht zuletzt trägt daher die Aussicht, im Männerbund Gewalt ausüben zu können, erheblich zur Attraktivität faschistischer Bewegungen bei.
Es spricht Paul Bischoff für den Heidelberger Infoladen. Der Infoladen veranstaltet regelmäßig Vorträge und Büchertische, sowie monatliche Buchvorstellungen in der Buchhandlung Schöbel. Frei nach dem Motto: "Wer das Nichtstun ebenso wie die Arbeit scheut findet leicht zum Buch" (Peter Brückner).
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.