Sonntag, 02.06.2024 17.00 Uhr
Karlstorkino, Marlene-Dietrich-Platz 3
Seit die Gemeinnützigkeit des Wohnungsbaus fast überall in Europa aufgehoben wurde, gilt Wohnen nicht mehr als Menschenrecht. Nun entscheidet der Markt, wo Menschen leben. Damit hat sich auch in Deutschland ein System der Vernichtung bezahlbaren Wohnraums etabliert, das unsere Gesellschaft auseinanderdividiert. In Deutschland, insbesondere in den Großstädten, leben traditionell mehr Menschen zur Miete als in Eigentum. Diese Menschen, in Berlin sind es sogar 82%, sind zunehmend bedroht. Die Ursachen: eine neoliberale Politik seit der Jahrtausendwende und die Finanzkrise. Ein in Deutschland vergleichsweise guter Mieter:innenschutz wurde zum Wohle des Kapitals mehr und mehr aufgeweicht. Seither geht es nicht mehr ums Wohnen, sondern um Geldanlage. Internationales Kapital kreist um das sogenannte Betongold.
SOLD CITY zeigt in zwei Teilen, wie der Immobilienboom in Deutschland entstanden ist, wie die Betroffenen ihn erleben und wie wir uns wehren können.
Der 1.Teil befasst sich mit dem System der Umwandlung von Wohnraum in Konzern-Eigentum.
Der 2.Teil widmet sich dem Prinzip, nach dem große Wohnkonzerne mit der Miete hauptsächlich die Dividenden der Aktionäre finanzieren. Dagegen hat in Berlin die Volksinitiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ einen Volksentscheid für eine Gesetzesinitiative zur Enteignung großer Wohnungskonzerne gestellt und gewonnen. Alternative Ansätze für kommunalen Wohnungsbau aus Wien und Singapur werden dargestellt.
Deutschland 2024 | Regie: Leslie Franke | 2x102 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.