Montag, 20.11.2006 17.05 Uhr
SWR2 (UKW 88.8)
Gesprächsleitung: Carsten Otte Es diskutieren: Gregor Vogelsang, Unternehmensberater und Buchautor ("Die Neue Elite. Deutschlands Weg zurück an die Spitze") Albrecht Müller, ehemaliger SPD-Bundestagsabgeordneter und Buchautor ("Machtwahn. Wie eine mittelmäßige Führungselite uns zugrunde richtet") Michael Hartmann, Professor für Soziologe an der TU Darmstadt und Elitenforscher ("Der Mythos von den Leistungseliten"),
Selten standen die politischen und wirtschaftlichen Führungskräfte so in der Kritik wie heute. Von Nieten in Nadelstreifen, von Versagern in Regierungsämtern ist ständig die Rede. Die Leistungseliten scheinen ihre Leistung nicht mehr zu erbringen und verlieren immer schneller ihre Ämter und Jobs. Die Manager Pischetsrieder und Ricke wurden bei VW bzw. der Deutschen Telekom kurzerhand entlassen, weil sie den Markt falsch eingeschätzt und es nicht geschafft haben, den Börsenkurs ihrer Unternehmen in die Höhe zu treiben. In der Welt der Politik geht zwar alles etwas langsamer, hier gibt es Legislaturperioden und Parteiendemokratie. Aber auch die Wähler, ob nun mit Aktienbesitz oder ohne, ähneln mittlerweile den Börsenspekulanten und werden zunehmend nervöser. Umfragen belegen: Immer weniger Menschen trauen den politischen und wirtschaftlichen Eliten zu, die Probleme des Landes zu lösen. Woher kommt dieses Kluft zwischen "denen da oben" und der Bevölkerungsmehrheit? Ist das Führungspersonal in Deutschland tatsächlich so unfähig, wie es sich zuweilen darstellt? Wer oder was ist überhaupt Elite? Aus welchen sozialen Schichten kommen Wirtschaftsbosse und politische Entscheidungsträger? Welche Eliten braucht Deutschland?
Buchtipps: Gregor Vogelsang und Klaus-Peter Gushurst, Die Neue Elite. Deutschlands Weg zurück an die Spitze Wiley-VCH, Oktober 2005, EUR 29,90 Albrecht Müller, Machtwahn. Wie eine mittelmäßige Führungselite uns zugrunde richtet Droemer/Knaur, März 2006, EUR 19,90 Michael Hartmann, Der Mythos von den Leistungseliten Campus, EUR 19,90
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.