Freitag, 03.03.2006 20.00 Uhr
Cafe Gegendruck, Fischergasse 2
Der Frankfurter Flughafen war nicht nur Testfeld für den neuen deutschen Polizeistaat während der Auseinandersetzungen um die Startbahn West und ist nicht nur Drehscheibe zwischen rassistischer Migrationspolitik und Abschiebungsbusiness -- schon sein Anfang war ein Tiefpunkt der Menschlichkeit. Im Jahr 1944 wurden ungarische Jüdinnen, darunter viele Jugendliche, aus Auschwitz nach Walldorf-Mörfelden gebracht. Dort hatten sie unter schwersten Bedingungen -- "Vernichtung durch Arbeit" -- die erste Rollbahn des Flughafens zu bauen.
Die moderne Fraport AG hatte wie ihre Vorgänger wenig Interesse an diesem Teil ihrer Geschichte, und so begann erst Anfang der 1990er Jahre die mühsame Recherche nach dem Schicksal der 1700 Frauen, deren Leiden und Tod Grundlage des Luftknotenpunkts Frankfurt war. Der Film "Die Rollbahn" von Malte Rauch, Bernhard Türcke und Eva Voosen dokumentiert die Recherchen einer Historikerin und einer Schulklasse und ihre Begegnungen mit 17 Überlebenden.
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.