Donnerstag, 14.01.2010 18.15 Uhr
Neue Uni, ehemaliger Senatssaal
Weiterhin sind -- trotz öffentlicher Debatten um "Bildung für alle" oder eine "Bildungsrepu-blik Deutschland" -- die Institutionen des deutschen Bildungswesens von Selektions- und Ausschließungsmechanismen gekennzeichnet. Dies verstärk sich mit der zunehmenden 'Durchkapitalisierung der Gesellschaft. Zusammen mit anderen gesellschaftlichen Bereichen wird auch das deutsche Bildungssystem immer mehr der Verwertungslogik unterwor-fen. Diese Ökonomisierung der Bildung hat weitreichende Auswirkungen auf die Bildungsinstitutionen und die Möglichkeiten zur Inanspruchnahme von Bildung. Hierbei soll das Konzept der 'sozialen Ausschließung -- als das organisierte Vorenthalten von gesellschaftlichen Ressourcen -- dazu dienen, die Missstände und Fehlentwicklungen des Bildungswesens zu beschreiben. Mit ihm konzentriert sich die Betrachtung auf die Rolle der Bildungsinstitutionen, es wirkt einer Individualisierung gesellschaftlicher Probleme entgegen. Wenngleich neben Bildung natürlich auch bezüglich anderer Ressourcen (wie etwa Arbeit und Gesundheit) Ausschließungsprozesse zu beobachten sind, so kommt der Ressource 'Bildung in öffentlichen Debatten jedoch eine spezifische Rolle zu. Dabei ist vermehrt zu beobachten, dass Bildung als Diskursstrategie dient, um von Verteilungsfragen abzulen-ken. Hinsichtlich dessen soll aufgezeigt werden, dass Bildung im Einzelfall zwar durchaus zu einer höheren gesellschaftlichen Teilhabe führen kann, sie dennoch aber keine 'Wunderwaffe zur gesellschaftlichen Veränderung zu sein scheint.
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.