Donnerstag, 10.04.2003 17.05 Uhr
S2 Kultur (UKW 88.8)
In den vergangenen Jahren hatte man sich schon damit abgefunden, dass die Jugend mehr oder weniger unpolitisch sei. Denn in den 90ern gingen Jugendliche und alle, die sich jung fühlten, nur dann auf die Straße, wenn es etwas zu feiern gab. Die Loveparade jedenfalls wurde als politisches Engagement missverstanden. Das Desinteresse am Gemeinwohl wurde oft mit der Konsumfixierung der Teens und Twens begründet. Spätestens seit dem 11. September aber scheint diese Unbeschwertheit verloren gegangen zu sein. Und als der Irak-Krieg drohte, war die Zeit wieder reif für Friedensdemonstrationen: Vor allem Deutschlands Schüler gehen seitdem massenhaft auf die Straße, um gegen den Krieg zu demonstrieren. Nach der "Generation Golf" rückt also die "Generation Golfkrieg" in den Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion. Wie politisch aber ist der Schülerprotest? Was treibt die Jugend tatsächlich auf die Straße? Diffuse Gefühle oder doch das Bewusstsein, sich auf der politischen Bühne einzumischen. Wie demokratisch, wie antiamerikanisch, wie extrem sind die Ansichten der jungen Demonstranten? Darüber diskutieren Bernd Wagner vom Zentrum für demokratische Kultur in Berlin, der Jugendforscher Michael May von der Fachhochschule Wiesbaden und der Lehrer und Buchautor Jonas Lanig. Gesprächsleitung: Carsten Otte
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.