Donnerstag, 13.09.2007 17.05 Uhr
SWR2 (UKW 88.8)
Gesprächsleitung: Burkhard Müller-Ullrich
Es diskutieren:
Prof. Dr. Norbert Bolz, Philosoph und Medienwissenschaftler, Berlin;
Kathrin Passig, Schriftstellerin, Berlin;
Michael Rutschky, Schriftsteller, Berlin
"Ich weiß, dass ich nichts weiß", sagte Sokrates. "Wir wissen, dass es Dinge gibt, die wir nicht wissen", sagte Donald Rumsfeld. Und wer seine eigene Kenntnislosigkeit noch präziser kennen lernen möchte, der braucht bloß das gerade erschienene "Lexikon des Unwissens" von Kathrin Passig und Aleks Scholz zu lesen. Hier werden Wissenslücken literarisch lustvoll aufgerissen, bis sich ein fundierter Generalzweifel am Wesen des wissenschaftlichen Fortschritts schlechthin breit macht. Wächst nicht mit jeder Zunahme des Wissens die Menge des Unwissens überproportional an? Müssen wir uns deshalb von dem Denkbild der Aufklärung verabschieden, das in einer Art geistiger Landkarte besteht, die es nach und nach auszumalen gilt? Oder sind solche subversiven Fragestellungen bloß lustige Freizeitbeschäftigungen von Leuten, die nicht wissen, dass wir längst in einer Wissensgesellschaft leben?
Buch-Tipp: Kathrin Passig und Aleks Scholz "Lexikon des Unwissens. Worauf es bisher keine Antworten gibt", Rowohlt Verlag (Juli 2007), Preis 16,90 Euro
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.