Solidaritätskundgebung für den Kriegsdienstverweigerer Blake Lemoine

unimut 

Sonntag, 10.04.2005 14.00 Uhr

Coleman-Kaserne, Viernheimer Weg (Tor 1), Mannheim

Die VeranstalterInnen schreiben:

Der US-Verweigerer Blake Lemoine wurde wegen

Befehlsverweigerung zu sieben Monaten Haft verurteilt. Zugleich entschied das US-Militärgericht in Darmstadt, ihn im Anschluss unehrenhaft aus der Armee zu entlassen.

Connection e.V., Stop the War Brigade/Vietnam Veterans against the War-AI, American Voices Abroad Military Project und das Military Counseling Network verurteilen diese Entscheidung und fordern seine unverzügliche und bedingungslose Freilassung. "Wir sehen in der Behandlung von Lemoine durch das US-Militär eine Missachtung seiner religiösen Überzeugungen, die er aufgrund seiner Erfahrungen im Irak-Krieg gewonnen hat", erklärte Rudi Friedrich, Mitarbeiter von Connection e.V. "Seine Inhaftierung stellt ein eklatantes Unrecht dar."

Der 23-jährige Lemoine hatte Anfang des Jahres vergeblich versucht, aus der US-Armee entlassen zu werden. Aufgrund seiner religiösen Überzeugung lehnt er den Einmarsch der US-Armee in den Irak und die Besetzung des Iraks ab und stellte einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung. Darüber ist nicht entschieden worden. Stattdessen war er am 4. März 2005 wegen Befehlsverweigerung angeklagt worden.

Als Protest gegen die Entscheidung der Armee, ihn nicht zu entlassen, hatte Lemoine einen Hungerstreik begonnen und erklärt: "In der letzten Zeit habe ich viel zu viel davon gehört, dass die US-Armee eine Freiwilligenarmee ist. Aber als ich jenen Vertrag unterschrieben habe, war es mir buchstäblich unmöglich zu wissen, mit welchen Mitteln unser Krieg geführt wurde. Jetzt, wo mir der Hass und Wut bewusst sind, die gegen die arabischen Völker gerichtet sind, kann ich nichts anderes tun, als dem US-Militär jeden Einsatz mit dem Gewehr meinerseits zu verweigern. Auch muss ich leider sagen, dass ich ab dem heutigen Tage dem Heer keinerlei Unterstützung geben kann?" Seitdem hatte er nach Angaben des Militärs seinen Dienst nicht mehr ausgeführt und war deshalb wegen Befehlsverweigerung angeklagt worden.

Nach dem Prozess erklärte Lemoine, dass er seinen Hungerstreik fortsetzen werde.

Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.