Stefan Merten referiert zum Thema: Bringen GNU/Linux und Co uns einer neuen Gesellschaft näher?

unimut 

Dienstag, 04.12.2001 19.30 Uhr

Cafe Filsbach, J6, 1, Mannheim

Freie Software wird immer bekannter dafür, daß mit ihrer Hilfe der sichere und streßfreie Betrieb von Computern zum Nulltarif möglich ist. In den Prinzipien der Entwicklung Freier Software steckt aber noch viel mehr Potential.

Nach der Erläuterung der Oberflächenphänomene geht der Vortrag daher auf einige tieferliegende Prinzipien Freier Software und ihrer Herstellungsweise ein. Freie Software läßt sich gegen Waren und einfache Hobbies abgrenzen. Daß sie einen so durchschlagenden Erfolg hat, liegt einerseits an der individuellen Selbstentfaltung der EntwicklerInnen, die den zentralen Motor für die stürmische Entwicklung bildet. Andererseits macht die massenhafte Verfügbarkeit digitaler Kopien und in der Folge des Internets Freie Software erst möglich.

Diese Selbstentfaltung verweist auf einen neuen Typ der Produktivkraftentwicklung im ausgehenden Kapitalismus, der das Potential hat, die gesamte Gesellschaft zu revolutionieren und in eine neue Formation zu transformieren - die GPL-Gesellschaft. Dazu steht eine Ausweitung der Prinzipien der Entwicklung Freier Software auf andere Güter an.

Diese Anfänge, die in der kapitalistischen Produktion selbst bereits angelegt sind, zeigen wie die gesamte produktive Basis der Gesellschaft in eine neue, beFreite Form überführt werden können. Freie Software ist letztlich die herangereifte Keimform, die eine emanzipative Überwindung des Kapitalismus auf dem erreichten Stand der Technik seit langem erstmals wieder als Möglichkeit aufscheinen läßt.

Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.