Sonntag, 07.10.2007 18.20 Uhr
SWR2
Als ersten Satelliten überhaupt schoss die Sowjetunion am 4. Oktober 1957 Sputnik 1 ins All. Ein Schock für den Westen. Doch was geschah in der Raumfahrt, als die Sowjetunion zusammenbrach? Der Autor Sascha Arango erzählt die Geschichte des Astronauten Shukov. März 1992. Shukov geht es gut. Keine Anzeichen von Raumkrankheit, von Wahnsinn, von Verfall. Und das, obwohl er seit zwei Jahren im All lebt -- der letzte Mann auf der Raumstation "Mir". Aber mag er auch gesund sein: Jetzt wartet er nur noch auf seinen Austausch. Die russische Erdstation kündigt die Raumfähre an, die ihn nach Hause bringen soll. Schonend wird Shukov vorbereitet: Seit 1990 habe es "geringfügige politische Veränderungen" gegeben, nichts Umwälzendes, alles in bester Ordnung. Nur das Anti-Satelliten-System, die Wunderwaffe "Medusa", soll er besser zerstören, damit sie den Amerikanern nicht in die Hände fällt. Plötzlich taucht eine fremde Stimme in seiner Verbindung zur Erde auf. Sie verrät einige unangenehme Wahrheiten: Die Sowjetunion existiert nicht mehr, die Gelder für die nötigen Reparaturen der "Mir" fehlen und die Raumstation samt Kosmonaut ist verkauft. Während man unten überlegt, wie man Shukov beibringt, dass man ihn im All lassen will, kommt er zu dem Schluss: "Der Kosmos ist kein guter Platz für einen Menschen, nicht mal für einen Kosmonauten".
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.