Donnerstag, 11.03.2004 21.00 Uhr
SWR2 (UKW 88.8)
Regie: Irene Schuck
Produktion: SWF 1990
Jean Arthur Rimbaud (1854 - 1891), bereits zu Lebzeiten Symbolfigur für den kompromisslosen Willen zum Ausbruch aus der beengenden Welt moralischer Regeln, experimentiert 16- Jährig mit Drogen, um als "Seher" in das Unbekannte jenseits der Wirklichkeit vorzudringen. Als 20-Jähriger hört der junge Dichter auf zu schreiben und verlässt den christlichen Kontinent, um in Afrika jenem "Anderen" nachzujagen, das er zuvor im Reich der Halluzinationen gesucht hat. - Das Hörspiel kontrastiert die Reise nach Afrika mit dem einstigen Aufbruch in die Welt der Pariser Bohème. Die Visionen des 16-Jährigen, der aus der bedrückenden Welt der Provinz nach Paris flieht, nicht nur um zu schreiben, sondern um die Poesie zu leben, enden im Desaster seiner Liebe zu dem Dichter Paul Verlaine. Aber das Verlangen, das Unsichtbare zu sehen und das Unerreichbare zu berühren, bestimmt auch seine afrikanischen Handelsreisen. Und der Konflikt mit der Realität wiederholt sich im Scheitern seiner Geschäfte. Noch immer gilt der Satz: "Ich bin der Andere".
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.