Montag, 16.02.2004 20.00 Uhr
Karlstor-Kino
Regie: Michael Schomers, Deutschland 2003, Doku, 45 min.
Wasser ist ein Geschäft geworden. Großkonzerne wie RWE und Vivendi haben das lebensnotwendige Nass als vermarktbares Gut entdeckt und gehen auf Einkaufstour, um im großen Stil kommunale Wasserversorger aufzukaufen. Der weltweite Markt für private Versorger wird nach Expertenansicht von derzeit 90 Milliarden Euro auf 450 Milliarden Euro im Jahr 2010 anwachsen.
Regisseur Michael Schomers spürt den Auswirkungen der Privatisierungswelle in Orten in Ungarn, Wales, Frankreich und Deutschland nach. Er hinterfragt die gängigen Argumente für die Privatisierung dieser sensiblen Infrastruktur und vergleicht sie mit den bisherigen Erfahrungen. Sein Befund ist ernüchternd: Weder ist das Wasser sauberer, noch der Umgang mit der kostbaren Ressource effizienter geworden. Stattdessen gehen die Privatisierungen einher mit Entlassungen und massiven Preiserhöhungen. Und nicht selten bedienen sich die Firmen krimineller Praktiken, um ihr Stückchen vom großen Kuchen zu sichern.
Im Anschluss:
Fette Beute
Regie: Inge Altemeier und Reinhard Hornung, Deutschland 2002, Doku, 41 min., dt.
Margarine ist ein Beispiel für den ganz normalen Wahnsinn der globalen Agrarwirtschaft. Was sich bei uns harmlos im Kühlregal stapelt, verursacht z.B. in Indonesien massive soziale und ökologische Schäden. Auf Sumatra werden für die Palmölplantagen transnationaler Konzerne riesige Urwaldflächen abgeholzt und Ackerland enteignet. Das alles geschieht im Rahmen der „Entwicklungshilfe" mit milliardenschweren Krediten von Weltbank und EU.
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.