Freitag, 31.08.2007 17.05 Uhr
SWR2 (UKW 88.8)
Gesprächsleitung: Jörg Tröger
Es diskutieren:
Dr. Thomas Bürger, Generaldirektor der Sächsischen Landesbibliothek, Dresden;
Dr. Peter Michael Ehrle, Direktor der Badischen Landesbibliothek, Karlsruhe;
Prof. Dr. Elmar Mittler, ehem. Direktor der Universitätsbibliothek Göttingen
Bibliotheken und Archive bewahren unser kulturelles Gedächtnis. Handschriften, Bücher, Noten, Zeitungen, Fotografien sichern die kulturelle und wissenschaftliche Überlieferung. Aber so wie Demenz das menschliche Gedächtnis zerstört, so ist auch das schriftliche Gedächtnis bedroht. Bei alten Handschriften ist es der Tintenfraß, der Texte verdirbt. Bei Druckwerken, die nach etwa 1840 erschienen sind, verursacht der Säuregehalt des Papiers, dass die Seiten morsch werden und zerbröseln. Luftverschmutzung und intensive Benutzung tun ein Übriges. Etwa 60 Millionen Bücher in deutschen Bibliotheken sind akut gefährdet, sofern sie nicht umgehend restauriert werden. Abhilfe wäre technisch möglich, aber um flächendeckend zu helfen derzeit unbezahlbar. Die Verfilmung oder Digitalisierung von Texten ist keine Dauerlösung, weil auch diese Medien nicht ewig leben. Eine "Allianz zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts", die große deutsche Bibliotheken gegründet haben, soll konkrete Maßnahmen entwickeln, um den Verfall aufzuhalten.
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.