Am 22.10.1940…

Die Polizei treibt 281 JüdInnen aus der Stadt Heidelberg und weitere 114 aus dem Landkreis zusammen und deportiert sie in das Konzentrationslager Gurs (Frankreich). Die Behörden lassen die meisten der Gefangenen später ermorden, zumeist in Auschwitz.

Am Morgen kommt ein Polizist zum Heidelberger Gynäkologen Maximilian Neu – er hatte vor der NS-Herrschaft populäre Vorlesungen gehalten und bis 1936 eine Geburtsklinik in der Zähringerstraße betrieben – und seiner Frau Zilla. Er will sie zur Deportation nach Gurs abholen. Da er das Ehepaar auch privat kennt, erlaubt er ihnen, sich zunächst „zum Zähneputzen“ zurückzuziehen. Im Bewusstsein des ihnen drohnenden Schicksals in den KZs und Vernichtungslagern der Regierung schlucken sie gemeinsam Zyankali. Als sie später gemeinsam auf ihrem Bett gefunden werden, sind sie bereits tot. Stolpersteine vor der Zähringerstraße 15 erinnern an sie.


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