Cine Latino: "Historias minimas" von Carlos Sórin, Argentinien 2002

soziales  unimut 

Donnerstag, 28.04.2005 17.30 Uhr

Kino im Karlstorbahnhof

ausende Meilen südlich von Buenos Aires entfernt sind drei Menschen auf den einsamen Landstraßen Süd-Patagoniens unterwegs. Don Justo (80), der ehemaliger Besitzer eines Gemischtwarenladens, der nun von seinem Sohn geführt wird, flieht von seinem Altenteil, um seinen Hund zu suchen, den irgendjemand in San Julian gesehen zu haben glaubt. Er trampt und hofft, dass der Lastwagenfahrer, den er von früher kannte, ihn mitnimmt. Während er so seinem Hund immer näher kommt, bekommt man den Eindruck, dass sich etwas Merkwürdiges mit Don Justo zugetragen haben muss. Es stellt sich schließlich heraus, dass es für Don Justo zwar wichtig ist, seinen Hund zu finden, aber noch sehr viel wichtiger, vor seinem Tod den Frieden seiner Seele wiederzugewinnen. Der Handlungsreisende Roberto (40) ist auf derselben Straße in seinem alten Auto unterwegs, und hat eine sehr empfindlichen Fracht dabei: einer Cremetorte, extra bestellt für den Geburtstag des Sohnes einer jungen Frau, der Witwe eines ehemaligen Kunden in diesem Gebiet. Robertos Plan, einem seiner Marketingbücher entnommen, ist es, überraschend mit dem Geburtstagskuchen vor dem Haus der Witwe zu erscheinen, um ihr so seinen dringlichen Wunsch zu gestehen, ihr Mann zu werden. Zur selben Zeit und auf der selben Straße reist Maria Flores (25) mit ihrem Baby. Sie fährt mit dem Bus und ist eine sehr arme Frau, die in in einer Fernsehshow eine Universalküchenmaschine gewonnen hat. Obwohl sie nicht genau weiß, was das eigentlich ist, denn sie lebt auf Pump und kann sich noch nicht einmal Essen leisten, entscheidet sich Maria zu einer Reise in die ferne und aufregende Welt des Fernsehens. Alle sind alleine unterwegs, aber wie üblich auf den verlassenen Landstraße Patagoniens, verwickeln sich ihre Geschichten und Träume an den wenigen Haltestellen.

Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.