Retrospektive: Judith und David MacDougall

soziales  unimut 

Samstag, 15.06.2002 13.00 Uhr

Karlstorbahnhof, Kino

Gemeinsam mit Jean Rouch sowie Robert Gardner zählen Judith und David MacDougall zu den wichtigsten und namhaftesten Dokumentarfilmemachern. Ihr Werk, auch und vor allem die Filmtrilogie der Turkana Conversations, ist ein gelungenes Beispiel für Dokumentarfilme im ethnologischen Umfeld und die Umsetzung ethnologischer Feldforschungsmethoden im filmischen Prozeß. Bereits die Bezeichnung Conversations ist unmittelbarer Ausdruck ihres filmischen Ansatzes. Weit davon entfernt, feststehende "objektive" Realitäten zu sein, sind ihre Filme dynamische Produkte, deren Bedeutung sich einerseits in einer Kommunikation zwischen Filmemacher, Gefilmten sowie Zuschauern erschließt und die andererseits die soziale und kulturelle Verwurzelung der Filmemacher ausdrücken. In diesem Sinne bedienen sie sich in ihren Filmen einer hybriden Ästhetik, die sich nicht in herkömmliche Schablonen beobachtender Filme zwängen läßt. Mit ihrem Stil der "teilnehmenden" bzw. "nicht-privilegierten Kamera" überwanden sie das Konzept der beobachtenden Kamera des Direct Cinema sowie der erklärdokumentaristischen Dokumentarfilme und übertrugen die Methode der teilnehmenden Beobachtung auf den Prozeß des Filmemachens in der Ethnologie.

Mit Filmen aus Afrika, Europa, Australien und Indien wid eine breite Auswahl des Schaffens von Judith und David MacDougall gezeigt. Ab ca. 18.00 Uhr sind die beiden dann persönlich im Karlstorkino anwesend

13.00 Uhr To live with herds, USA/Uganda 1974, 70M-^R, s/w

14.30 Uhr LorangM-^Rs way, USA/Kenia 1974, 70M-^R, Farbe

15.45 Uhr Photo Wallahs, Aus/Indien 1991, 60M-^R, Farbe

17.00 Uhr Tempus de Baristas, GB/Italien 1993, 100M-^R, Farbe

18.45 Uhr Diya, Aus/Indien 2000, 55, Farbe

20.00 Uhr With morning hearts, Aus/Indien 2001, 110M-^R, Farbe

Die Veranstaltung wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ethnologie der Uni Heidelberg und der Abteilung für Ethnologie des Südasien-Instituts der Uni Heidelberg.

Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.