Demo zum Frauenkampftag: „Nicht unser Krieg - unsere Solidarität gegen eure Waffen!“

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Mittwoch, 08.03.2023 16.30 Uhr

Uniplatz

Es ist kein Zufall das „der Krieg“ im Deutschen männlich ist. Männliche Macht- und Kapitalinteressen sind die treibende Kraft für kriegerische Handlungen – so auch im Krieg zwischen Russland und der Ukraine, dem Afghanistan-Krieg oder dem Krieg im Jemen. Dabei wird oft außer Acht gelassen, dass neben getöteten Soldaten insbesondere Frauen und im Patriachat Marginalisierte in besonderer Weise vom Krieg geschädigt werden und dessen Folgen in besonderer Weise tragen müssen.

Gleichzeitig verdienen der deutsche Staat und deutsche Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall Geld an Waffenexporten. Waffen sind zur Perfektion getriebene Verschwendung, die kapitalistische Produktion von Zerstörung. Krieg ist nicht nur eine Katastrophe für Menschen, Tiere und die Umwelt, sondern auch eine vollkommene Verschwendung von Ressourcen inmitten vielfältiger Krisen.

Wenn Frauen in den betroffenen Ländern bleiben, sind sie nicht nur bedroht durch die akute Todesgefahr, sondern auch durch sexualisierte Gewalt. Sexualisierte Gewalt wird gezielt als Kriegswaffe genutzt. Selbst dort wo Geschlechterstereotype, sexistische Rollenzuweisungen und systematische Benachteiligung in Teilen bereits zurückgedrängt wurden, flammen sie mit Krieg wieder auf: Der „heroische Mann“ erobert unter brutaler Gewaltanwendung, was es "zu erobern gilt", und die Frauen, die der gegnerischen Partei „gehören“, gleich mit. Auch wenn Frauen fliehen, setzen sie sich großer Gefahr aus: Flüchtende bzw. geflüchtete Frauen sind besonders verletzlich. Diesen Zustand nutzen Männer, Menschenhändler, Zuhälter und Freier vermehrt aus.

Krieg ist zutiefst antifeministisch, er reproduziert Geschlechterstereotype und degradiert Menschen zu Objekten: Männer sollen als Soldaten kämpfen und ihre Körper zerstören, Frauen sollen als Produktionsstätte für neue Soldaten dienen. Krieg respektiert zumeist von Frauen geschaffenes menschliches Leben nicht und muss im feministischen Kampf entschieden bekämpft werden

Beispielhaft zeigt die durch den Ukraine-Krieg verursachte fehlende Gesundheitsversorgung eine Gefahr für Frauen: Überdurchschnittlich viele von Armut betroffene Frauen werden dort durch Leihmutterschaft ausgebeutet. Die Kriegssituation hat eine erhöhte Müttersterblichkeit zur Folge und verursacht, dass die dort „bestellten“ Babys nicht „abgeholt“ werden.

Ein anderes Beispiel ist die katastrophale Notlage in Kurdistan, Syrien und der Türkei: Die dort anhaltenden Kriegshandlungen machten die ausreichende Versorgung der Menschen, durch lebensnotwendige Mittel wie Nahrung, Wasser oder Medikamente ohnehin schwer. Nun starben durch die verheerenden Erdbeben Zehntausende, unzählige weitere Menschen leben in einer akuten Katstrophe und eine humanitäre Unterstützung wird vor allem in den kurdischen Gebieten aus politischen Gründen erschwert.

Um die Frauen, die in dieser Situation besonders gefährdet sind, zu unterstützen, fordern wir einen sofortigen Abschiebestopp, ein vereinfachtes Asylverfahren und ausreichend humanitäre Hilfe, die alle betroffenen Gebiete erreicht. Außerdem fordern wir die Entwaffnung der deutschen Rüstungskonzerne. Statt 100 Milliarden für Krieg, fordern wir 100 Milliarden für den sozialen Frieden weltweit.

Daher sagen wir bei unsere Demo am 08. März: Das ist nicht der Krieg von uns Frauen*, Krieg kann nicht in unserem Interesse sein! Wir stellen uns entschieden gegen eine Involvierung Deutschlands in Krieg, die Profite der deutschen Kriegsindustrie, gegen die aufkochende Kriegsrhetorik, gegen Aufrüstung und gegen die Vernichtung und Verwüstung der Kriege. Nationalstaatliche Kriege für den Frieden gibt es nicht! Für eine Beendigung aller Kriege weltweit!

Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.