"Wurzeln des Antisemitismus" mit Heinrich Fink (Berlin)

unimut 

Dienstag, 30.05.2006 19.30 Uhr

Neue Uni

Die VeranstalterInnen (attac-HSG und VVN-BdA) schreiben:

Im Vortrag wird vor dem Hintergrund der Geschichte die Blutspur nachgezeichnet, die nach Auschwitz führte. Gefragt wird, wie in Deutschland der Antisemitismus nach der Shoah wieder virulent werden konnte und wie wirksame Aufklärung dagegen aussieht.Der Referent wird - als emeritierter Professor für Theologie - die Wurzeln des Antisemitismus über die Interpretation der Bibel und die leidvolle Wechselbeziehung zwischen christlicher und jüdischer Religion erschließen. Vom christlichen Anti-judaismus, der aufkam, als sich die Juden nicht "bekehren" lassen wollten, zieht sich die Spur der Verfolgung und Ausgrenzung u. a. über Luthers Hasspamphlet "Von den Juden und ihren Lügen" bis in die Neuzeit.Brachte einerseits die Französische Revolution die Befreiung der Juden aus den Ghettos, wurde mit der Expansion des Kapitalismus zugleich die alte Sündenbock-theorie neu aufgebrüht. Der Journalist Wilhelm Marr prägte den Begriff Antisemitismus 1879 in seiner Hetzschrift "Der Sieg des Judentums über das Germanentum" und es war Heinrich von Treitschke der schrieb "Die Juden sind unser Unglück" - noch heute trägt übrigens eine Heidelberger Strasse seinen Namen.

Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.