"Alte (Zigeuner)Bilder in neuen Kleidern" mit Christina Kalkuhl

unimut 

Donnerstag, 23.03.2006 19.30 Uhr

Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2

Die VeranstalterInnen (Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma) schreiben:

Christina Kalkuhl stellt einige der meist verbreiteten Bilder vom "Zigeuner" vor und beleuchtet vor allem kritisch die Kehrseite der Medaille, die Verklärung des vermeintlich "schönen Zigeunerlebens".

Versteckte und offene Ressentiments gegenüber Sinti und Roma sind heute in Deutschland in allen Gesellschaftsschichten spürbar. Die "political correctnes", die im Umgang mit Juden und Menschen dunkler Hautfarbe beachtet wird, setzt gegenüber den so genannten Zigeunern aus. Der Antiziganismus hat sich in den letzten Jahren, seitdem viele Roma aus osteuropäischen Ländern nach Deutschland geflohen sind, sogar noch verstärkt.

"Wo sind die Zigeuner geblieben?" fragt einer der vielen "Zigeuner"-Schlager. In den modernen Medien sind sie wieder aufgetaucht. Der Vortrag stellt einige der meist verbreiteten Bilder vom "Zigeuner" vor und beleuchtet vor allem kritisch die Kehrseite der Medaille, die Verklärung des "schönen Zigeunerlebens". Denn aus dem pittoresk armen, niedlichen, zerlumpten "Zigeunerkind" aus dem Urlaub wird in der Tagespresse schnell ein gefährlicher Bettler und Dieb.

Christina Kalkuhl arbeitet seit 10 Jahren zum Thema Antiziganismus. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der Figur der "schönen Zigeunerin" und dem "Zigeunerbild" in Unterhaltungsmedien. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt "Zigeunerbilder in der deutschsprachigen Literatur" (Universität Marburg) und ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Gesellschaft für Antiziganismusforschung.

Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.