Am 5.8.1932…

Nach einem haarsträubenden Disziplinarverfahren – insbesondere auf Druck der größtenteils erzereaktionären Studierendenschaft – entzieht die Universität Heidelberg dem pazifistischen Volkswirtschaftler Emil Julius Gumbel die Lehrberechtigung (vgl. 27.5.1932). Schon 1924 hatte der Rektor ein Untersuchungsverfahren gegen ihn eingeleitet, da Gumbel die Gesinnung von Menschen „die im Kriegstod eine Ehre und nicht bloß ein Unglück sehe“ kränke. Das Verfahren scheiterte am Widerstand des badischen Kultusministeriums. Erst nach dem Entzug der Lehrerlaubnis emigriert Gumbel in die USA und stirbt, weitgehend vergessen, 1966 in New York.


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