Am 2.7.1925…

Der pazifistische Heidelberger Ökonom E.J. Gumbel versucht, an der Uni Tübingen einen Vortrag zu halten. Theodor Eschenburg, damals Vorsitzender des antisemitischen Hochschulrings deutscher Art und später Nestor der BRD-Politikwissenschaft, hatte zuvor geschrieben, der „Vortrag hier [bedeute] eine starke Beleidigung eines jeden teutschen Studenten.“ Indem sie das Publikum mit Stöcken und Stühlen traktieren, verhindern rechte Studenten daraufhin den Beginn der Veranstaltung. Auch an einem eilig organisierten Ersatzort in Lustnau tauchten alsbald die Studenten auf und zettelten eine Straßenschlacht an. Kurt Tucholsky stellte dazu fest, es habe „sich nicht um Demonstrationen radaulüsterner, völkisch verseuchter Gruppen [gehandelt], sondern was geschah, war der vollkommene Ausdruck des allgemein in der deutschen Studentenschaft herrschenden Geistes.“ (vgl. auch 26.10.2013)


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