„Hans Thoma passt nicht mehr“ – Leben und Rezeption Hans Thomas mit Susanne Himmelheber

antifa  geschichte  lokal 

Freitag, 21.06.2024 19.00 Uhr

[M]Volkshochschule, Bergheimer Str. 76

Der im VHS-Programm angekündigte Vortrag über die „Soziale Psychiatrie“ von Prof. Dr. Maike Rotzoll muss leider ins Wintersemester verschoben werden. Als Ersatz lädt die Stolperstein-Initiative zu einem Referat über Hans Thoma ein. Der Grund für dieses Thema ist ein doppelter: Zum einen die ziemlich willkürliche Umbenennung des ältesten badischen Kunstpreises, zum anderen die Erinnerung an Hans Thoma, dessen 185. Geburtstag bzw. 100. Todestag wir in diesem Jahr feiern könnten.

Der Hans Thoma Preis wurde nach dem 2. Weltkrieg von der badischen Regierung gestiftet, gleichsam als Garant „für einen demokratischen staatlichen Neuaufbau“. In den ersten Jahrzehnten erhielten vor allem vom NS-Regime verfolgte Künstler den Preis, sie hatten Hans Thoma oft noch selbst erlebt – kaum denkbar, dass sie den Preis eines „reaktionären“, „völkischen“ oder „antisemitischen“* Namenspatron angenommen hätten. Tatsächlich blickte Hans Thoma, als er 1924 starb auf ein wechselvolles Künstlerleben zurück:

Vom Schwarzwaldbub über den Maler unverkäuflicher Landschafts- und Dorfbilder zum Direktor der Karlsruher Akademie und Kunsthalle, den seine AnhängerInnen als den „deutschesten der deutschen Künstler“ feierten. Er selbst hat nie die Einflüsse französischer, englischer und italienischer Kunst geleugnet, er plädierte für internationale Ausstellungen, und war nach dem 1. Weltkrieg im Vorstand des Badischen Kunst- und Kulturrats, gemeinsam mit Alfred Mombert und Gustav Wolf – beide Opfer des NS-Regimes.

Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.