"40 Jahre Berufsverbot -- ein abgeschlossenes Kapitel?" mit Michael Csaszkóczy und Silvia Gingold

aihd  geschichte  gew  rh  unimut  ustaph  vortrag  vvn 

Montag, 30.01.2012 19.00 Uhr

Pädagogische Hochschule, Keplerstraße 87

Vor 40 Jahren, am 28. Januar 1972, beschloss die Ministerpräsidentenkonferenz unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Willy Brandt den sogenannten "Radikalenerlass". Zur Abwehr angeblicher Verfassungsfeinde sollten "Personen, die nicht die Gewähr bieten, jederzeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzutreten", aus dem öffentlichen Dienst ferngehalten bzw. entlassen werden.

Bis weit in die 80er Jahre vergiftete die staatlich betriebene Jagd auf vermeintliche "Radikale" das politische Klima. Der "Radikalenerlass" diente der Einschüchterung, nicht nur der aktiven Linken. Die existentielle Bedrohung durch die Verweigerung des erlernten Berufes war eine Maßnahme der Unterdrückung außerparlamentarischer Bewegungen insgesamt. Statt Zivilcourage wurde Duckmäusertum gefördert und eine Atmosphäre der Angst verbreitet.

Im Rahmen der Veranstaltung wollen wir die Aufarbeitung dieses finsteren Kapitels der BRD-Geschichte anmahnen und über die Gefahr eines Rückfalls in die Zeit der Berufsverbote diskutieren.

Veranstaltet von:
AIHD, GEW, Rote Hilfe Heidelberg, UStA PH, VVN-BdA

Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.