...vor 34 Jahren – 6.3.1987:
Die Fähre „Herald of Free Enterprise“, ohne jede Ironie also „Verkünder des Freien Unternehmertums“ genannt, sinkt im Hafen von Brügge-Zeebrügge. Aus Kostengründen war sie wie vor dem Unglück üblich mit offener Frontklappe losgefahren und vollgelaufen, als der zuständige Matrose das Schließen der Klappe verschlief. Ungefähr 193 Menschen sterben. Selbst die Verschrottung des Schiffs war noch eine große Stunde des freien Unternehmertums: Es hätte nach Taiwan geschleppt werden sollen, doch war bei dem Unternehmen der Niedrigstbietende zum Zug gekommen: Das Wrack riss sich bereits in der Biskaya los uns trieb noch einige Zeit führerlos herum.
Im vergangenen Jahr wurden aus Deutschland 25.000 Asylbewerber abgeschoben. Die Dokumentarfilmer Carsten Rau und Hauke Wendler konnten filmen, wie 200 von ihnen wieder in ein Flugzeug gesteckt wurden, das sie zurückbringt. Im konkreten Fall handelt es sich um Personen aus Albanien, die etwa aus Angst vor Blutrache mit ihren Familien nach Deutschland geflohen sind. Es gelang den Regisseuren, mit einigen von ihnen darüber zu sprechen, wie ihre Träume durch die Abschiebung zerstört werden und was sie in ihrem Heimatland dagegen erwartet. Ein sehr engagiertes Plädoyer!
Am 12.9. mit Einführung von Seán McGinley und anschließendem Filmgespräch. Diskussionsgäste:
Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.