...vor 9 Jahren – 19.8.2013:
Der Guardian-Chefredaktuer Alan Rusbridger enthüllt, dass im Juli zwei britische Geheimdienstmitarbeiter in die Redaktionsräume seiner Zeitung eingedrungen waren und die Zerstörung von Festplatten mit dem Material des NSA-Whistleblowers Edward Snowden verlangt und durchgesetzt hatten.
Malte Faber hatte den Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie in Heidelberg inne und die Kapitaltheorie war u.a. sein Spezialgebiet. Er ist ein Referent, der komplexe Sachverhalte in verständliche Sprache übersetzen kann. Thomas Petersen arbeitet seit vielen Jahren mit Malte Faber zusammen und bringt seine philosophische und politische Sachkompetenz ein.
Natürlich ist die Rede vom universitären Habitus polemisch. Es gibt nicht den Habitus. Wir wissen, dass verschiedene Fachkulturen ihre eigenen habituellen Marotten entwickeln: die Mediziner, die Juristen, die Ökonomen, gewiss auch die Theologen. Der angekündigte Vortrag knüpft freilich an die Pauschalerfahrung einer Studierendengruppe an, die in der Forschung vernachlässigt wird: jene Studierenden, die international als Non-traditionals bezeichnet werden - Menschen, die auf zweiten oder dritten Bildungswegen zur Universität gekommen sind und diese Einrichtung spontan als fremd, realitätsfern und anmaßend erfahren. Deutsche Universitäten, das ist das Ergebnis einer international vergleichenden Studie, die der Vortrag vorstellen wird, sind von einer Aura der Exklusivität umgeben unabhängig davon, was man studiert. Leute, die aus nicht-akademischen Milieus an die Universität kommen, beschleichen Minderwertigkeitsgefühle, wenn sie in Seminaren sitzen. Sie kommen sich dumm vor, zu alt, unflexibel, nicht dazu gehörig. Es scheint tatsächlich ein universitärer Habitus zu sein, eine symbolische Macht des Wissens, die das merkwürdige Exzellenzgehabe deutscher Universitäten umgibt. Und das unterscheidet sie von dänischen, schwedischen oder finnischen Universitäten, ganz besonders auch von Hochschulen in Großbritannien.
Moderation: Gerhard Poppenberg/Karen Saban Lesung der deutschen Texte: Matthias Paul Eintritt: 4 Euronen - Studierende frei
Die Bedeutung von Bildung für die kulturelle, soziale und vor allem wirtschaftliche Entwicklung einer Gesellschaft wird mittlerweile in jeder Sonntagsrede betont. Dass diesen Worten jedoch nur selten Taten folgen und dass dies im Grunde völkerrechtswidrig ist, zeigt Konstantin Bender in seinem Vortrag. Er gibt darüber hinaus einen Überblick über den derzeitigen Stand in der Auseinandersetzung um das Menschenrecht auf Bildung und den Kampf gegen Studiengebühren, der noch lange nicht verloren ist.
Veranstaltet von GEW-Studierendengruppe, HIB und AK Lehramt der FSK
Am 8. Juni findet um 17.00 Uhr vor der Zentralmensa im Feld eine Vollversammlung der Studierenden im Feld statt. Thema: der Bildungsstreik
In der Vergangenheit sah der Kapitalismus öfter den Krieg als Ausweg aus seiner Krise. Besteht die Gefahr auch heute? Dieser Frage wollen wir bei der Veranstaltung nachgehen. Im Einzelnen geht es um folgende Gesichtspunkte: NATO-Sicherheitskonferenz 2009:Neue Gegner und Aufgaben im Visier? Kriege als "Konjunkturprogramm": Militärs versprechen Jobs. Deutschland wird drittgrößter Waffenexporteur Verschärfen sich die Widersprüche zwischen den Konzernen und/oder den Nationalstaaten? Ist die Krise eine Gefahr für die internationale Sicherheit? Viele Krisen- eine Ursache? Mögliche Wege aus der Krise
Ort: Gewerkschaftshaus Mannheim, Bleicher/Loderer-Saal Hans-Böckler-Str. 1, 68161 Mannheim
Seit dem Frühjahr 2009 ist "die neue Weltwirtschaftskrise" in aller Munde. Doch was ist damit gemeint? Mehr oder weniger eine Wiederholung einer Art Weltwirtschaftskrise, wie es sie in den Jahren 1929 ff gab? Ist es doch in erster Linie eine Finanzkrise? Oder erleben wir das Ende des auf fossilen Energien aufbauenden Kapitalismus? Wie kaum ein anderer Autor verfolgt Winfried Wolf das Thema einer möglichen Weltwirtschaftskrise in einem halben Dutzend Bücher, die er in den vergangenen zwei Jahrzehnten veröffentlichte. Sein Ansatz unterscheidet sich von den bisher vorgetragenen. Für ihn handelt es sich um sieben Krisen, die sich zu einer großen historischen Krise bündeln. Für Winfried Wolf gibt es nur eine überzeugende Antwort auf die neue historische Krise des Kapitalismus: die Durchsetzung einer neuen Gesellschaftsordnung, in der der Mensch, die Umwelt und das Klima und nicht das Kapital, die Ausbeutung und der Profit im Mittelpunkt stehen.
Winfried Wolf, Chefredakteur von LUNAPARK 21 -- Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie -- referiert zum Thema Weltwirtschaftskrise. Bernd Köhler, Liedermacher (das kleine elektrische Weltorchester, Mannheim) und Gestalter von LUNAPARK 21 stellt das Projekt dieser neuen ″Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie″ vor. Wolf und Köhler arbeiten an diesem Projekt zusammen mit rund einem Dutzend Menschen (darunter: Lucas Zeise, Thomas Kuczynski, Gisela Notz, Hannes Hofbauer, Mag Wompel). Ziel ist eine gut lesbare Zeitschrift zur Kritik der internationalen kapitalistischen Ökonomie, einschließlich der Berichterstattung über die weltweiten sozialen Bewegungen. Ein Blatt, das sich dem Motto verpflichtet sieht: "Eine andere Welt ist möglich, eine andere Ökonomie ist nötig!"
als Aushang
Höhepunkt des Bildungsstreiks: In der mit dem 15.6. beginnenden Woche gibt es überall in Heidelberg und Deutschland Aktionen für eine freie und selbstbestimmte Bildung: www.bildungsstreik2009-hd.de
Höhepunkt des Bildungsstreiks: In der mit dem 15.6. beginnenden Woche gibt es überall in Heidelberg und Deutschland Aktionen für eine freie und selbstbestimmte Bildung: www.bildungsstreik2009-hd.de
Höhepunkt des Bildungsstreiks: In der Woche vom 15.-19. Juni gibt es jede Menge Aktionen für eine freie und selbstbestimmte Bildung: www.bildungsstreik2009-hd.de
Einreichen der Wahlvorschläge: bis 18.5., 16:00 Uhr Auflegung der Wahlverzeichnisse: 22.5. Antragsfrist für Briefwahlunterlagen: bis Mi, 10.6., 15:30 Briefwahlstimmabgabe: bis Di, 16.6., 18:00 Seite des Wahlamts
eigentlich sollte diese Sitzung am 9.6. stattfinden, der fällt aber in die Pfingstferien, daher wurde der TErmin auf den 16.6. verschoben Einreichefrist für Anträge: 27.05.09 TO-Aufstellung: 03.06.09, 9.00 Versand: 05.06.09
Normalerweise sind die Sitzungen des Senats nicht öffentlich. Am 16.16. aber gibt es einen öffentlichen Tagesordnungspunkt: Änderung der Grundordnung. Das heißt, alle Interessierten - Studierende, Lehrende und sonstige Beschäftigte - sind zu diesem TOP in die Sitzung in der Alten Uni eingeladen. Und sollten auch kommen, um dem Rektorat deutlich zu zeigen, dass man nicht nur zu einem Tagesordnungspunkt zum Zuhören in die Sitzung kommen will, sondern viel mehr öffentliche Diskussionen geführt werden müssen.
Die Bedeutung von Erfahrung für die psychologische Praxis Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Morus Markard (FU Berlin) Der positive Bezug auf Erfahrung steht in der kritischen Tradition neuzeitlicher Wissenschaft gegenüber mittelalterlicher Scholastik. Vernunft gegen Dogmatik! Aber: Dass Erfahrung klug mache, ist richtig und falsch zugleich: Denn Erfahrung kann durchaus auch zu Abstumpfung, Verblödung und Sprachlosigkeit führen. Inwieweit Menschen aus Erfahrung klug werden, hängt davon ab, welche Erfahrungen sie wie aufschlüsseln -- und auch davon, was sie eigentlich unter "klug" und unter Vernunft verstehen. Dies ist eine eminent gesellschaftliche Frage, bedenkt man mit Horkheimer, dass "Vernunft in der bürgerlichen Wirklichkeit" im Kern "Anpassung an die Autorität der Ökonomie" bedeutet.
Vier damit verbundenen Probleme sollen behandelt werden. 1. Das Verhältnis von Begriffen und Erfahrung: Was kann (wissenschaftlich) unter Bezug auf Erfahrung entschieden werden? 2. Wie ist das Verhältnis der "Erfahrungswissenschaft" Psychologie zur Erfahrungen in der psychologischen Praxis? 3. Wie und was kann man aus Erfahrungen Anderer lernen, wenn authentische Erfahrungen je individuelle sind? 4. Das Verhältnis von kritischer und affirmativer Praxis: Erfahrung kann nur (kritisch) diskutiert werden, wenn sie auf darin enthaltene Denkformen hin analysiert wird. Dabei zeigt sich: Die Rede vom Theorie-Praxis-Verhältnis ist zu differenzieren. Denn hier geht es -- auch -- um ein Verhältnis gegensätzlicher Theorien zueinander, also um ein Theorie-Theorie-Verhältnis.
Im Rahmen der Vortragsreihe "Kritisch denken - kritisch forschen" des Heidelberger Forums für kritische Theorie und Wissenschaft
Reichtum und Geldmacht haben eine neue historische Stufe erreicht. Die Postulierung einer globalen herrschenden Klasse' mag verfrüht sein. Die Frage aber nach einem neuen Souverän beginnt sich zu stellen. Die Akteure und Profiteure des gegenwärtigen Globalisierungsprozesses können als ein komplexes Netzwerk teils kooperierender, teils konkurrierender Eliten begriffen werden. Im Zentrum dieses Geldmachtapparats' haben sich verschiedene, per se höchst interessante Gruppen heimisch gemacht: teils in Gestalt eines über Generationen vererbten Reichtums, teils in Gestalt eines mithilfe technischer, finanzpolitischer oder marketingmäßiger Innovationen zusammengerafften Neureichtums, teils in Gestalt eines durch korrupte Privatisierungspraktiken erzeugten Oligarchentums usw. Diese Geldelite' wird unterstützt von Funktionseliten: Spitzenmanagern, politischen Oligarchien, Technokraten usw. So ist eine neue Oberschicht mit eigenen Macht- und Herrschaftsperspektiven entstanden.
Im Rahmen der Vortragsreihe "Kritisch denken - kritisch forschen" des Heidelberger Forums für kritische Theorie und Wissenschaft
Die immer wieder in landesspezifischen Kontexten gestellte Frage, ob Bildung bestehende Ungleichheiten festigt oder zur Egalisierung bzw. zur sozialen und wirtschaftlichen Aufwärtsmobilität niedriger Einkommensgruppierungen beiträgt, ist auf Indien bezogen nicht einfach zu beantworten. Zwar hat die Politik der Reservierung von 50% der Plätze im öffentlichen und staatlich subventionierten privaten Bildungswesen die Chancen auf Bildung und korrespondierende qualifizierte Beschäftigung für die Zielgruppen der Scheduled Castes and Tribes and Other Backward Classes wesentlich erhöht, doch verhindern die einseitige Nutzung dieser Maßnahme, regionale Disparitäten und die Schwerkraft obsoleter Traditionen eine nachhaltige Demokratisierung des Bildungswesens und des Arbeitsmarktes in der indischen Leistungsgesellschaft. Dieser Vortrag wird besonders die soziale Ungleichheit im ländlichen Indien thematisieren und die Ergebnisse eigener empirischer Forschungen zur Verbesserung der schulischen Situation arbeitender und zum Teil in Schuldknechtschaft verpfändeter Kinder darstellen.